Kerzen gegen Mücken: Das Licht geht an, die Mücke geht weg?

Es klingt so einfach: Man zündet Kerzen gegen Mücken an und hat seine Ruhe. Der stern erklärt, welche Kerzen wirklich Insekten abschrecken und was sonst noch hilft.

Im Sommer, wenn die Abende länger werden und sich Familien, Freunde und Single-Camper gleichermaßen ins Freie begeben, beginnt die stille Auseinandersetzung: der Kampf zwischen romantischem Kerzenschein und summendem Insekt. Kerzen gelten als natürlicher Schutz gegen Mücken – sie duften, sie spenden Licht und sollen die Plagegeister fernhalten. Doch entspricht diese Vorstellung der Wirklichkeit? In Parks, auf Balkonen oder beim Camping stellen sich viele die Frage: Können Kerzen wirklich Mücken abwehren oder dienen sie nur der Kulisse?

Wissenschaftlich betrachtet reicht die Wirkung von Kerzen mit ätherischen Ölen wie Citronella, Lavendel oder Geraniol nicht aus, um Mücken zuverlässig fernzuhalten. Studien zeigen, dass Citronella-Kerzen in freier Umgebung gerade einmal circa 40 bis 50 Prozent weniger Mücken in unmittelbarer Nähe verhindern können. Während die Wirkung punktuell sein kann, verliert sie rasch an Kraft, sobald Wind weht oder Personen sich entfernen. Außerdem ist entscheidend, ob ausreichende Konzentration ätherischer Öle vorliegt. Das Aroma mag Mücken irritieren, doch es hält nur jene Insekten ab, die zufällig in der Duftnebelwolke verbleiben, nicht aber solche, die sich am Kohlendioxid oder Körperwärme orientieren.

Wie also setzt man Kerzen gegen Mücken wirksam ein und was kann man sonst noch tun, um die Plagegeister auf Abstand zu halten? Wir erklären es im folgenden Text.

Kerzen gegen Mücken im Alltag

Im Alltag kommen Kerzen gegen Mücken meist dort zum Einsatz, wo elektrische Lösungen unpraktisch sind oder chemische Sprays bewusst vermieden werden. Besonders auf Terrassen, bei Gartenpartys oder beim Camping greifen Menschen gerne auf diese scheinbar natürliche Abwehr zurück. Doch die richtige Platzierung und Produktauswahl entscheidet über den tatsächlichen Nutzen.

Erstens sollten die Kerzen nicht in der Mitte eines Tisches stehen, sondern am Rand oder sogar in leicht erhöhter Position, sodass ihr Duft sich besser im Raum verteilen kann. Zweitens entfalten nur solche Kerzen mit einer ausreichenden Konzentration an Citronellaöl oder ähnlichen Wirkstoffen spürbare Wirkung. Drittens sollten sie idealerweise in Kombination mit weiteren Schutzmaßnahmen genutzt werden, etwa mit langen Textilien, Moskitonetzen oder Bewegung in mückenarmen Zonen.

Citronella, Lavendel und andere Düfte

Die bekannteste Substanz in Kerzen gegen Mücken bleibt Citronellaöl, gewonnen aus den Blättern von Zitronengras. Sein starker, zitroniger Geruch irritiert den Geruchssinn von Stechmücken, die dadurch weniger gezielt auf menschliche Ausdünstungen wie Kohlendioxid oder Milchsäure reagieren. Doch nicht alle Citronella-Kerzen sind gleich wirksam. Viele preiswerte Varianten enthalten zu wenig ätherisches Öl, was den gewünschten Effekt auf ein Placebo-Niveau reduziert. Hier lohnt es sich, auf Produkte zu achten, die explizit mit einem hohen Anteil an reinem Citronellaöl werben.

Diese Kerzen lohnen sich

Ein gutes Beispiel hierfür ist die La Jolíe Muse Citronella-Duftkerze. Sie wird häufig für den Außenbereich empfohlen und zeichnet sich durch ihren hohen Gehalt an Citronellaöl sowie eine relativ lange Brenndauer von rund 75 Stunden aus. In Tests von Outdoor-Magazinen und bei Amazon-Käufern genießt sie daher hohes Vertrauen. Im Einsatz bei einer abendlichen Gartenrunde zeigte sich, dass in einem Umkreis von etwa einem Meter deutlich weniger Mücken aktiv waren. Der angenehme Nebeneffekt: Ihr Duft ist nicht aufdringlich, sodass die Kerze auch während des Essens oder bei langen Gesprächen brennen kann, ohne als störend empfunden zu werden.

Wer das gemütliche Licht aus anderen Quellen bezieht, kann für die Mückenabwehr auch auf Citronella-Räucherstäbchen, wie die von LUXflair zurückgreifen.

Neben Citronella haben sich auch andere ätherische Öle als wirksam erwiesen. Lavendelöl etwa ist bekannt für seine beruhigende Wirkung auf Menschen – und seine abschreckende Wirkung auf Insekten. Etwa die Woodwick Lavender Spa-Kerze erzeugt einen ausgleichenden Duft, während im Schein des Lichts wirklich weniger Mücken zu sehen sind. Allerdings zeigt sich auch hier in Nutzerbewertungen: Sobald der Wind auffrischte, nahm die Wirkung rapide ab. Daher empfiehlt sich der Einsatz dieser Kerzen eher für windgeschützte Bereiche oder im Zusammenspiel mit anderen Barrieren.

Robuste Kerzen für Outdoor-Einsätze

Wer sich längere Zeit im Freien aufhält, etwa beim Zelten oder bei Wochenenden im Schrebergarten, benötigt robustere Lösungen. Hier kommen häufig große Outdoor-Kerzen in Blechdosen zum Einsatz, die stabil stehen und sich leicht transportieren lassen. Eine gut bewertete Wahl ist die Kearl Citronella-Kerze Outdoor. Diese Outdoor-Kerze zeichnet sich nicht nur durch einen hohen Citronella-Anteil aus, sondern auch durch ein wetterfestes Gehäuse in Form eines Alu-Eimers. Selbst bei leichtem Regen oder Wind bleibt sie zuverlässig brennend.

Hausmittel gegen Mücken

Einige Hausmittel gelten als natürliche Alternativen zu chemischem Mückenschutz – ihre Wirksamkeit ist allerdings begrenzt und stark kontextabhängig. Essigschalen mit Nelken sollen Mücken vertreiben, da sie den Geruch meiden. Auch Zitronenscheiben, in die Nelken gesteckt werden, gelten als altbewährtes Mittel auf dem Fensterbrett. Knoblauch, Lavendelöl oder Teebaumöl auf der Haut zeigen ebenfalls Wirkung – allerdings oft nur kurzfristig und nicht bei allen Menschen gleichermaßen.

Hausmittel ersetzen also keinen zuverlässigen Mückenschutz. Gerade bei starkem Befall oder in Risikogebieten genügen Duftstoffe allein meist nicht. Sie wirken am besten in Kombination mit mechanischen Barrieren wie Moskitonetzen oder langer Kleidung. Wer Essig, Zitronen oder ätherische Öle einsetzt, sollte zudem beachten, dass die Wirkung regelmäßig aufgefrischt werden muss. Dennoch können diese einfachen Mittel im Alltag helfen, die Mückenbelastung zumindest spürbar zu reduzieren.

Effektive Kombination mit Licht und Bewegung

Ein weiterer interessanter Aspekt: Die Lichtwirkung der Kerze selbst lockt bestimmte Insekten an, darunter nachtaktive Falter. Mücken hingegen orientieren sich primär an CO₂ und Körperwärme. Daher kann eine bewusst eingesetzte Kerzenbeleuchtung Mücken zwar nicht vollständig vertreiben, wohl aber die Aufenthaltsdauer im direkten Lichtkegel verkürzen. Wer mehrere Lichtquellen kombiniert, also etwa eine Kerze mit Citronella am Rand und eine strombetriebene UV-Lichtfalle in der Nähe platziert, schafft damit eine Art mückenarmen Korridor. Etwa den Lukasa Insektenvernichter, bei dem man neben seiner eigentlichen Funktion noch eine LED-Beleuchtung zuschalten kann, die beim Grillen oder Campen nützlich sein kann.

Kerzen nicht überbewerten

Die Wirksamkeit von Kerzen gegen Mücken bleibt begrenzt, doch richtig eingesetzt können sie den Aufenthalt im Freien deutlich angenehmer machen. Entscheidend sind Qualität, Konzentration der ätherischen Öle und kluge Platzierung. Hochwertige Produkte bieten hier nachweislich spürbare Erleichterung. In Kombination mit weiteren Maßnahmen lassen sich so entspannte Sommerabende ohne massenhaften Mückenbesuch genießen.