Windenergie in Berlin: Wegner ist gegen Windräder im Grunewald

Berlin soll zahlreiche neue Windkraftanlagen bekommen. Die Frage ist, wo. Gegen einen möglichen Standort hat sich der Regierende Bürgermeister klar positioniert.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) hat zugesichert, dass im Grunewald keine Windräder gebaut werden sollen. Berlin muss laut Bundesrecht bis 2032 wie alle Bundesländer 0,5 Prozent seiner Fläche als mögliche Standorte für Windräder ausweisen. „Eins ist sicher: Im Grunewald werden wir keine Bäume fällen, um ein Windrad aufzustellen“, sagte Wegner der Zeitung „B.Z.“
Zu den von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung identifizierten potenziellen Windenergiegebieten gehören neben dem südlichen Grunewald unter anderem die Krummendammer Heide in Treptow-Köpenick, die Rieselfelder Karolinenhöhe in Spandau oder Buchholz Nord in Pankow. Dort könnten Windräder mit einer Höhe von bis zu 230 Metern gebaut werden.
Wegner sieht Bundesgesetz kritisch
Wegner sieht aber auch das gesamte von der Ampel-Koalition verabschiedete Bundesgesetz kritisch, das die Ausweisung der Windkraftgebiete vorschreibt. Der „B.Z.“ zufolge hat der CDU-Politiker bereits seine Parteikollegin, Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche, dazu angeschrieben.
„Die Energiewende gelingt nur, wenn wir sie realistisch angehen – gerade in Stadtstaaten wie Berlin. Windräder mitten in der Großstadt sind nicht umsetzbar“, erklärte er seine Position. Wegner ist mit seiner Kritik nicht alleine: Erst am Mittwoch hatte der Naturschutzbund (Nabu) in Berlin davor gewarnt, Windkraftanlagen im Wald zu errichten.