Hameln: 94-Jährige verletzt acht Menschen mit dem Auto

Eine alte Dame hat einen Auto-Unfall verursacht. Mehrere Menschen wurden teils schwer verletzt. Das könnte die Debatte um die Einführung von Eignungsprüfungen für Ältere befeuern.
Eine 94-jährige Frau hat mit ihrem Auto auf einem Supermarkt-Parkplatz im niedersächsischen Hameln Passanten angefahren und acht Menschen verletzt. Drei von ihnen erlitten schwere Verletzungen, wie die Polizei mitteilte.
Die Polizei stellte den Führerschein sowie das Auto der Frau sicher. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist nun Gegenstand der Ermittlungen. Zum aktuellen Zeitpunkt werde aber ausgeschlossen, dass die Frau die Gruppe mit Absicht angefahren habe, teilte die Polizei mit.
Die Seniorin stieß am Mittag im Ortsteil Klein Berkel vermutlich beim Anfahren mit ihrem Fahrzeug gegen die Menschen. Die 94-Jährige erlitt bei dem Unfall selbst ebenfalls leichte Blessuren. Alle Verletzten kamen in Krankenhäuser.
Senioren sind häufiger in einen Unfall verwickelt
Immer wieder sorgen von älteren Autofahrern verursachte Unfälle hierzulande für kontroverse Debatten über die Fahrtüchtigkeit von Senioren. Statistisch gesehen verunglücken Menschen über 65 seltener bei Verkehrsunfällen als jüngere. Aber: Sie sind überproportional häufig in schwere Unfälle verwickelt. Auch, weil mit dem Älterwerden wichtige Fähigkeiten wie Hören, Sehen, Wahrnehmung oder Reaktionsvermögen nachlassen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat bietet dazu einen Online-Test. Er liefert eine erste Einschätzung, wie fit man noch fürs Autofahren ist.
In Deutschland gibt es keine Regelung, die besagt, ab welchem Alter Menschen nicht mehr Auto fahren dürfen und ihren Führerschein abgeben müssen. In vielen anderen europäischen Ländern, etwa in der Schweiz oder in Portugal, fordern Behörden von Menschen ab einem bestimmten Alter regelmäßige Eignungstests.
In Deutschland wird der Führerschein aufgrund des Alters erst entzogen, wenn etwa nach einem Unfall ein verpflichtender Eignungstest nicht bestanden wird. Einige Städte und Kommunen versuchen es ganz anders: Sie „belohnen“ die freiwillige Abgabe des Führerscheins mit einem Jahresticket für Bus und Bahn.