Gesundheit: 31 Medizinstudierende starten über Landarztquote

Ärztin oder Arzt ohne Einser-Abi: 31 junge Menschen starten in Sachsen-Anhalt über die Land- und Amtsarztquote ihr Studium. Für sie ein Traum, für viele Dörfer ein Hoffnungsschimmer.
Über die Land- und Amtsarztquote sollen in Sachsen-Anhalt zum Wintersemester 31 Medizinstudierende ihr Studium starten. 26 von ihnen verpflichten sich, nach Studien- und Facharztausbildung mindestens zehn Jahre in hausärztlich unterversorgten Regionen des Landes tätig zu sein, wie das Gesundheitsministerium in Magdeburg mitteilte. Weitere fünf Studienplätze entfallen auf die Amtsarztquote, die an eine spätere Tätigkeit im Öffentlichen Gesundheitsdienst gebunden ist
Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) gratulierte den angehenden Ärzten: „Ich bin sehr froh, dass Sie in unserem Land einmal dort praktizieren werden, wo Hausärztinnen und Hausärzte fehlen.“ Laut Ministerium zählen bei der Auswahl der Studierenden vor allem ein Studierfähigkeitstest (50 Prozent) sowie berufliche Erfahrungen oder eine einschlägige Ausbildung (40 Prozent). Die Abiturnote fließt mit zehn Prozent in die Bewertung ein.
Soziale Kompetenz statt Einser-Abi
„Für die spätere Tätigkeit als Ärztin oder Arzt braucht es nicht zwingend ein Einser-Abitur, sondern auch Erfahrungen im Umgang mit Patientinnen und Patienten sowie soziale Kompetenz“, betonte Grimm-Benne. Dank der Land- und Amtsarztquote könnten sich junge Menschen ihren Traum vom Medizinstudium erfüllen.
Seit Einführung der Landarztquote haben sich laut Ministerium bereits mehr als 130 Studierende für das Medizinstudium über dieses Verfahren qualifiziert. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage wird die Zahl der Studienplätze ab diesem Jahr auf 32 erhöht. Die zusätzlichen Plätze entstehen durch Umverteilung bislang ungenutzter Vorabquoten, etwa für Härtefälle oder ausländische Studierende.