Feuer: Waldbrände in Sachsen und Thüringen – Großeinsätze dauern an

Hunderte Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen: Die Lage bei den Waldbränden in Sachsen und Thüringen gilt zwar als stabil. Gelöscht sind die Feuer aber nicht.
Die Einsätze bei den großen Waldbränden in Thüringen und Sachsen dauern an. Auch zwei Tage nach Ausbruch des Feuers auf der Saalfelder Höhe, das als eines der größten in Thüringen seit rund 30 Jahren gilt, waren Hunderte Feuerwehrleute mit Löscharbeiten beschäftigt. Beim Waldbrand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg war die Lage am Nachmittag vorerst stabil.
Die Nacht sei recht kühl gewesen, es habe keine weitere Dynamik im Brandgeschehen gegeben, sagte Landrat Ralf Hänsel (CDU) im sächsischen Meißen. Mit den steigenden Temperaturen am Wochenende könne sich der Brand aber wieder verstärken. Rund 400 Kräfte von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und anderen Hilfsorganisationen waren im Einsatz.
Katastrophenfall in Thüringen
Auch in Thüringen sei die Lage zwar stabil, sagte Sina Rauch, Sprecherin der Stadtverwaltung Saalfeld. Dass der am Mittwoch ausgerufene Katastrophenfall aufgehoben werden könne, sei aber nicht in Sicht. Die Fachleute vor Ort blickten mit Sorge auf das Wetter: Große Niederschläge seien am Wochenende nicht zu erwarten. Stattdessen hat der Wind zugenommen. „Und der fegt immer wieder in die Schwelbrände hinein“, so Rauch.
Besonders Feuer an Steillagen bereiteten Schwierigkeiten, hatte der Sprecher des Landratsamts, Peter Lahann, am Vormittag gesagt. „Da kommt man sehr schwer ran.“ Die Brandbekämpfung wird nach Schätzung des Landratsamts mindestens noch bis Anfang kommender Woche andauern.
Das Feuer war am Mittwoch nahe des Saalfelder Ortsteils Gösselsdorf aus bislang unbekannter Ursache ausgebrochen und hatte sich auf eine Fläche von mindestens 250 Hektar ausgebreitet.
Ortsteil in Sachsen geräumt
Wie groß das vom Brand betroffene Gebiet in Sachsen ist, war schwer einzuschätzen: Das Landratsamt sprach am Donnerstag von 200 Hektar, nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort umfasste der Brand am Donnerstagabend jedoch eine Fläche von rund 1.000 Hektar.
Derzeit bewegen sich die Brandherde laut Landrat Hänsel innerhalb der Gohrischheide aufeinander zu. Wegen der Munitionsbelastung könne dort nicht gelöscht werden. Aus der Luft versuchten die Einsatzkräfte in den Randbereichen, eine weitere Ausdehnung zu verhindern.
Für die Gemeinden Zeithain und Wülknitz sowie die Stadt Gröditz wurde Katastrophenalarm ausgelöst. Zeitweise war der Zeithainer Ortsteil Neudorf evakuiert, mittlerweile kehrten die Bewohner zurück. Der Wülknitzer Ortsteil Heidehäuser blieb geräumt. Der munitionsbelastete Wald reiche an die Häuser heran. Man müsse aufpassen, dass keine Funken übertreten, sagte Hänsel.