Unfallatlas 2024: Wie oft kracht es vor Ihrer Haustür? Diese Karte verrät es Ihnen

Wo kracht es besonders häufig? An welcher Stelle gab es tödliche Unfälle? Der Unfallatlas 2024 zeigt die Verteilung von Verkehrsunfällen in Deutschland – auf die Adresse genau.

Von der „Vision Zero“, also keinen Verkehrstoten mehr, ist Deutschland noch weit entfernt. 2770 Menschen wurden im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen auf den deutschen Straßen getötet, ein leichter Rückgang von 69 im Vergleich zum Vorjahr – aber immer noch im Schnitt fast acht Menschen pro Tag. Es gab 365.000 Verletzte. Die aktuellen Zahlen gab das Statistische Bundesamt in dieser Woche bekannt.

Demnach hat die Polizei im Jahr 2024 insgesamt rund 2,51 Millionen Verkehrsunfälle erfasst, bei den allermeisten blieb es bei Sachschäden. Überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit waren die häufigsten Ursache tödlicher Verkehrsunfälle.

Unfallatlas 2024 zeigt Unfallschwerpunkte im ganzen Land

Die penible Erfassung der Verkehrsunfälle hierzulande soll helfen, Konsequenzen zu ziehen und so die Zahl der Verkehrsopfer weiter zu verringern. So sank die Zahl der Unfalltoten etwa nach der Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen, nach Einführung der Gurtpflicht oder nach der Senkung der Promillegrenze. 

Ebenso penibel wie die Ursachen von Verkehrsunfällen werden die Orte dokumentiert, an denen es kracht – um auch aus den Unfallschwerpunkten Schlüsse zu ziehen: Fehlt es irgendwo an Tempo-30-Zonen? Ist eine Kreuzung unübersichtlich? Müsste ein Überholverbot gelten? Oder muss die Polizei häufiger kontrollieren?

Aus den gewonnenen Daten hat das Statistische Bundesamt kürzlich den Unfallatlas 2024 erstellt, in dem alle bundesdeutschen Verkehrsunfälle mit Verletzten oder Toten des vergangenen Jahres eingetragen sind. Unfälle, bei denen nur Sachschaden entstand, werden im Unfallatlas nicht dargestellt. 

Auf der interaktiven Karte können Sie adressgenau sehen, ob es bei Ihnen vor der Haustür einen Unfallschwerpunkt gibt oder ob Ihre Kinder auf dem Weg zur Schule an besonders gefährlichen Orten entlanggehen müssen. Nicht zuletzt können die Daten eine Argumentationshilfe bei den Behörden sein, wenn es zum Beispiel um den Bau einer Ampel, die Einrichtung einer Tempo-30-Zone oder mehr Geschwindigkeitskontrollen geht.

Hinweise zur Benutzung: Über das Menü oben links können Sie die Anzeige filtern, etwa nach Unfällen mit Beteiligung von Fahrrädern oder nach Unfällen mit Getöteten. Oben rechts können Sie nach Ihrer Adresse suchen, alternativ können Sie auch durch die Verwendung des Plus-Buttons und Verschieben der Karte Ihren gewünschten Ort betrachten. Zur Nutzung muss Javascript aktiviert sein. Bei Problemen mit der Darstellung können Sie den Unfallatlas 2024 auch direkt beim Statistischen Bundesamt aufrufen.

Quellen: Statistisches Bundesamt, Nachrichtenagentur DPA