Horrido: Friedrich Merz feiert Schützenfest in seinem Heimatdorf

Friedrich Merz ist als Schützenbruder schon häufig beim Schützenfest in seiner Heimat zu Gast gewesen – als Bundeskanzler ist es eine Premiere.

Bundeskanzler und Schützenbruder Friedrich Merz (CDU) hat das Schützenfest in seinem Heimatort Arnsberg-Niedereimer besucht. Sein Grußwort beim Konzert zu Ehren des Königspaars der St. Stephanus Schützen nutzte er auch für einen Dank an die Dorfgemeinschaft – und für ein Werben um Verständnis für den Sicherheitsaufwand, der seinetwegen betrieben werden müsse. 

So ist der Bundeskanzler bei Heimatbesuchen stets von Personenschützern begleitet. „Ich kann dafür im Gegenzug sagen: Niedereimer ist seit einigen Wochen das sicherste Dorf in ganz Deutschland“, sagte er.

Was der Kanzler am Schützenwesen schätzt 

Das dreitägige Schützenfest der St.-Stephanus-Schützenbruderschaft Niedereimer hatte am Samstag begonnen. Merz besuchte dort für knapp zwei Stunden ein Konzert des örtlichen Musikvereins zu Ehren des Schützenkönigspaars. „Ich freue mich, dass ich viele bekannte Gesichter, Schützenschwestern, Schützenbrüder aus meinem Schützenverein sehe“, sagte Merz auf der Bühne vor voll besetzten Reihen in der Schützenhalle. 

Das Schützenwesen sei eine „der schönsten Traditionen unserer Heimat“, hob er hervor. Die Arbeit der früheren und amtierenden Ehrenamtlichen in den Schützen-, Musik– und Sportvereinen präge dörfliche und städtische Gemeinschaften und ermögliche so seit drei Generationen auch ein „gutes Leben in Freiheit, in Frieden, mit Freunden“, betonte er. 

Merz betont Stabilität der Koalition

In der launigen Atmosphäre des Frühshoppens klang aber bei seinem ersten öffentlichen Auftritt nach der geplatzten Richterwahl in Berlin auch Bundespolitisches an: In zwei Jahren wolle er das 80-jährige Jubiläum der Schützenbruderschaft feiern – „ich hoffe, immer noch in dieser Funktion“, sagte er. 

Frotzelnden Reaktionen aus Reihen entgegnete er: „Von den Sozialdemokraten kommen hier gerade schon Zweifel. Macht euch mal keine Hoffnungen“, sagte er unter Gelächter und Applaus. 

Er stellte klar: „Wir arbeiten sogar mit den Sozialdemokraten in dieser Koalition richtig gut zusammen. Und das zeigt auch, dass die politische Mitte in unserem Land in der Lage ist zusammenzuarbeiten, zusammen zu regieren und dafür zu sorgen, dass unsere Demokratie in der Mitte stabil bleibt“, so der CDU-Vorsitzende. Seinen Wahlkreis im Hochsauerland hatte der 69-Jährige bei der Bundestagswahl mit Abstand gewonnen. 

„Schießt auf den Vogel, nicht auf mein Haus“

Er stammt aus dem Sauerland und hatte im Wahlkampf als Unionskanzlerkandidat angekündigt, er werde seinen Hauptwohnsitz in Arnsberg auch beibehalten, falls er Kanzler werde. 

Mit seiner Frau lebt er ganz in der Nähe des Platzes, auf dem am Montag das traditionelle Vogelschießen stattfinden wird, um den neuen Schützenkönig zu ermitteln. Zum Abschluss habe er daher eine Bitte, sagte Merz: „Schießt auf den Vogel und nicht auf mein Haus.“