Migrationspolitik: Demonstranten fordern Stopp für Flughafen-Ausreisezentrum

Am Flughafen BER wird ein neues Ein- und Ausreisezentrum für Migranten gebaut. Betriebsbeginn ist nun für 2028 geplant – doch die Kritik reißt nicht ab. Demonstranten gehen auf die Straße.

Das umstrittene Ein- und Ausreisezentrum für Flüchtlinge am Hauptstadtflughafen BER soll nach derzeitiger Planung Anfang 2028 in Betrieb gehen. Das teilte das Innenministerium in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur mit. 2023 hatte es geheißen, das Zentrum soll von einem privaten Investor bis 2026 fertiggestellt werden. 

Die Initiative „Abschiebezentrum BER verhindern“ will das Bauvorhaben stoppen. Bei einer Demonstration am Nachmittag in Schönefeld forderte sie ein Ende von Abschiebehaft und Asylverfahren an Flughäfen. Die Polizei begleitete den Protestaufzug. 

Am Mittwoch will die Initiative zudem eine Stellungnahme am Rathaus in Schönefeld übergeben und eine Mahnwache abhalten. Sie fordern die Gemeindevertreter auf, den Bebauungsplan für das Asylzentrum abzulehnen. An dem Mittwochabend soll die Gemeindevertretung tagen.

Geplant ist laut Innenministerium ein Behördenzentrum am BER in Schönefeld, das Aufgaben von Bund und Land im Zusammenhang mit der Ein – und Ausreise von Migranten bündeln soll. Flüchtlingsorganisationen sprechen von einem Abschiebezentrum und sehen die Menschenwürde in Gefahr. 

Ein privater Investor soll das seit langem umstrittene Ein- und Ausreisezentrum in Schönefeld errichten, das Land will es dann mieten. Es hatte viel Kritik gegeben, da es keine öffentliche Ausschreibung dafür gab. Der Bund will in dem Zentrum Büroflächen mieten, wie das Bundesinnenministerium im Sommer 2024 mitgeteilt hatte.