Einkommen: Knapp jeder Fünfte profitiert von Mindestlohnerhöhung

Die geplante Erhöhung des Mindestlohns wirkt sich in Sachsen-Anhalt besonders deutlich aus. Viele Beschäftigte mit niedrigen Löhnen profitieren – und die nächste Stufe dürfte noch spürbarer werden.

Von der geplanten Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns Anfang kommenden Jahres auf 13,90 Euro pro Stunde dürften in Sachsen-Anhalt besonders viele Beschäftigte profitieren. Rund 164.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erhalten dadurch mehr Lohn, wie das Statistische Landesamt in Halle mitteilte. Das entspricht knapp 20 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Jobs im Land – deutlich mehr als im westdeutschen Durchschnitt.

Den Angaben zufolge liegt Sachsen-Anhalt im ostdeutschen Vergleich – ohne Berlin – an dritter Stelle. In Mecklenburg-Vorpommern könnten 22 Prozent der Jobs betroffen sein, in Sachsen 21 Prozent. Im bundesweiten Durchschnitt liegt die Quote bei 17 Prozent – in Westdeutschland inklusive Berlin bei rund 16 Prozent.

Arbeitsministerin Petra Grimm-Benne begrüßte die Entwicklung: „Wer arbeitet, muss von seiner Arbeit leben können. Die Mindestlohnerhöhung ist ein wichtiger Beitrag für eine bessere Anerkennung der Arbeitsleistung und zur Bekämpfung von Altersarmut“, sagte die SPD-Politikerin.

Frauen und Minijobber profitieren besonders

Frauen profitieren mit einer Quote von 21 Prozent häufiger als Männer (18 Prozent). Besonders deutlich ist der Effekt bei geringfügig Beschäftigten, von denen 67 Prozent künftig mehr Geld bekommen dürften. Bei Teilzeitkräften liegt der Anteil bei 24 Prozent, bei Vollzeitstellen bei etwa zehn Prozent.

Auch die Tarifbindung spielt eine Rolle: In nicht tarifgebundenen Betrieben könnte 30 Prozent der Jobs von der Erhöhung erfasst werden, in tarifgebundenen Unternehmen 10 Prozent. Besonders stark wirkt die Anhebung im Dienstleistungsbereich (21 Prozent), während sie im Produzierenden Gewerbe mit 14 Prozent weniger stark durchschlägt.

Nächste Stufe bringt noch mehr Beschäftigten mehr Geld

Für Anfang 2027 ist bereits die nächste Stufe geplant: Dann soll der Mindestlohn auf 14,60 Euro steigen. Nach derzeitiger Schätzung würde das mehr als ein Viertel der Beschäftigten in Sachsen-Anhalt betreffen – und für viele eine weitere Lohnsteigerung bedeuten.