NS-Raubkunst: Hinweise auf NS-Raubkunst in kleineren Museen

Auch kleinere Museen in Sachsen prüfen ihre Bestände auf NS-Raubkunst. Was haben die Nachforschungen bisher ergeben?
Wissenschaftler haben in kleineren Museen in Sachsen einzelne Hinweise auf NS-Raubkunst gefunden. In zwei von bisher sechs untersuchten Einrichtungen hätten sich Verdachtsmomente ergeben, teilten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) mit. Die Sammlungen seien sogenannten Erstchecks unterzogen worden.
Untersucht wurden das Heimatmuseum Wilsdruff, die städtischen Museen Großenhain, das Stadtmuseum Döbeln, die Burg Mylau, das Neuberin-Museum in Reichenbach und das Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau. Ein Provenienzforschungsteam der SKD unterstützte die Museen. Finanziert werden die Nachforschungen vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste.
Hebräische Schriften und Firmenschild
Im Museum Burg Mylau seien unter anderem zwei Fragmente hebräischer Schriften gefunden worden, bei denen es sich vermutlich um Raubgut aus jüdischen Gemeinden in Osteuropa handele. Dazu sei ein noch vertiefendes Forschungsprojekt geplant.
Im Stadt- und Dampfmaschinenmuseum Werdau sei ein kritisches Objekt gefunden worden. Dabei handele es sich um das Firmenschild des Kaufhauses der jüdischen Familie Ringer, das bei den Novemberpogromen 1938 zerstört worden war. Das Schild sei eines der wenigen erhaltenen Zeugnisse der Familie. Inzwischen sei Kontakt zu Nachfahren aufgenommen worden.