Tourismus: Wolgast: Neue Kurabgabe soll auch Straßen entlasten

Die Usedomcard ist seit gut einem halben Jahr nicht nur auf der Insel zu haben. Auch die Stadt Wolgast erhebt nun mit ihr Kurabgaben und erhofft sich dadurch auch Entlastung beim Autoverkehr.
Gut ein halbes Jahr nach der erstmaligen Einführung einer Kurabgabe im Rahmen einer Kooperation mit der Urlaubsinsel Usedom zeigt sich die Stadt Wolgast zufrieden. Die Anzahl der verkauften Kurkarten liege knapp unter den Erwartungen, sagte Bürgermeister Martin Schröter.
Seit Anfang des Jahres gibt auch Wolgast, das teils auf der Insel und teils auf dem Festland liegt, die Usedomcard aus. Diese gilt auch in allen Kaiser- und Seebädern und weiteren Gemeinden auf der Insel. Erstmals sind auch Kurabgaben in den Inselgemeinden Sauzin und Krummin fällig, die wie Wolgast zum Amt Am Peenestrom gehören.
Inhaber der Usedomcard müssen in den teilnehmenden Orten keine weitere Kurabgabe zahlen, erhalten etwa Strandzugang, können kostenlos öffentliche Toiletten nutzen und erhalten Vergünstigungen. Je nach Ort der Ausgabe unterscheidet sich der Preis der Karte, aber auch ob und inwiefern der öffentliche Nahverkehr enthalten ist.
Bus und Bahn bei Wolgaster Kurkarte inklusive
Dass Wolgast mit 4,20 Euro für eine Tageskurkarte in der Hauptsaison den höchsten Preis für die Usedomcard aufruft, liegt laut Schröter daran, dass die kostenlose Nutzung sowohl von Bussen als auch der Regionalbahn enthalten ist. „Sie gondeln, wenn Sie möchten, damit die ganze Zeit über die Insel.“
Einwohner der Gemeinden erhalten ihre Usedomcard kostenlos samt entsprechender Vorteile. Die Gemeinden wiederum finanzieren touristische Angebote aus den Einnahmen. Schröter verweist etwa auf Infrastruktur am Hafen oder Bepflanzung in der Stadt. Angesichts der angespannten Haushaltslage könnten solche Ausgaben ohne Kurabgabe schlimmstenfalls ausbleiben. „Irgendwann würde uns das die Kommunalaufsicht versagen. Wir sind Haushaltssicherungskommune und Tourismus ist eine freiwillige Aufgabe.“
Wolgast, durch das die nördliche Zufahrt auf die Insel verläuft und entsprechend viel Verkehr hat, hofft laut Schröter auch durch die Usedomcard auf weniger Autoverkehr.
Tagesgäste haben bislang laut Stadt rund 700 Tageskurkarten gekauft. Hinzu kommen demnach etwa 16.100 Tagessätze, die durch Übernachtungen vom jeweiligen Gastgeber abgeführt wurden. Hinzu kommen die Kurabgaben von Zweitwohnungsbesitzern oder etwa Dauercampern. Die bisherigen Einnahmen gibt die Stadt insgesamt mit rund 87.000 Euro an, wobei ein Teil davon an die teilnehmenden Verkehrsbetriebe abgeführt werden.