2. Fußball-Bundesliga: Katic erleidet Gehirnerschütterung bei Schalke-Debüt

Nikola Katic erlebt ein turbulentes und folgenreiches Pflichtspieldebüt für Schalke. Der Abwehrspieler muss sich nach einem Kopf-Zusammenprall vorerst schonen. Der Verein will Prozesse verbessern.
Nikola Katic hat sich bei seinem Pflichtspiel-Debüt für den FC Schalke 04 eine Gehirnerschütterung zugezogen. Wie der Fußball-Zweitligist einen Tag nach dem 2:1-Sieg gegen Hertha BSC mitteilte, verbrachte der Abwehrspieler die Nacht unter ärztlicher Beobachtung, konnte aber bereits am Morgen nach Hause entlassen werden. Bis auf Weiteres werde der bosnische Verteidiger aber nicht am Training teilnehmen und weiter medizinisch betreut.
Kurz vor Schluss der Auftakt-Partie hatte Abwehr-Kollege Mertcan Ayhan den 28 Jahre alten Neuzugang am Freitagabend unglücklich mit dem Fuß am Kopf getroffen. Katic ging sofort zu Boden, blutete am Ohr und musste minutenlang behandelt werden. Der Verteidiger war sichtlich benommen, kehrte aber aufs Spielfeld zurück und sah nicht einmal eine Minute später Gelb-Rot aufgrund eines Handspiels.
Muslic erklärt Blackout
Schalkes neuer Trainer Miron Muslic hatte nach Abpfiff eine besondere Erklärung für den Blackout seines Spielers. „Ich glaube, er hat nicht gewusst, was er macht“, erklärte der 42-Jährige bei Sky. „Der Doktor hat ganz klar gesagt, du kommst nicht rein. Es ist sicherlich eine Gehirnerschütterung, aber Nikola ist ein alter Krieger. Ich glaube, da hat er seinen Kopf verloren.“
Nach dem Spiel kam die ernste Frage auf, ob Katic nach dem Kopftreffer und möglichen Gesundheitsrisiken zu früh wieder aufs Feld zurückgekehrt war. Laut DFL-Statuten muss der Verdacht einer Gehirnerschütterung durch Tests ausgeräumt sein, bevor ein Spieler weiterspielen darf – und dies explizit vom Teamarzt an den Schiedsrichter kommuniziert sein.
Kommunikationsfehler: Schalke will Prozesse überarbeiten
Nach Vereinsangaben gab es direkt im Anschluss einen Austausch mit dem Schiedsrichterteam, der am Samstag in Gesprächen mit der DFB Schiri GmbH fortgesetzt wurde. Dabei habe sich herausgestellt, dass es in der Nachspielzeit Kommunikationsprobleme gegeben habe. Demnach hatte der Mannschaftsarzt dem vierten Offiziellen signalisiert, dass Katic nach seiner Einschätzung nicht weiterspielen dürfe.
„Der vierte Offizielle nahm in einer hektischen Schlussphase diese Feststellung nicht in der Klarheit wahr, um dem Schiedsrichter ein entsprechendes Signal zu geben. Gemeinsam gelang es nicht, den Spieler von einer Rückkehr aufs Feld abzuhalten“, hieß es vom Verein. Der Vorfall soll nun genutzt werden, um die Prozesse im Spielbetrieb zum Schutz der Spielergesundheit zu schärfen.
Erst am vergangenen Samstag war Katic beim Testspiel gegen Sevilla wegen eines Kopf-Zusammenpralls ausgewechselt worden. Damals hatte sich der Verdacht auf eine Gehirnerschütterung jedoch nicht bestätigt.