Wildtiere: Schulung absolviert: Jäger sollen Wolfsrisse begutachten

Das Thüringer Umweltministerium will Jäger in die Beobachtung der Wolfsbestände einbeziehen, eine erste Schulung war gut besucht. Was sind die Aufgaben der Jäger?
Speziell geschulte Jägerinnen und Jäger sollen in Thüringen bei der Beobachtung der Wölfe helfen. Eine erste Schulung dafür absolvierten im Juli 65 Teilnehmer, wie das Umweltministerium in Erfurt mitteilte. Den Jägern seien grundlegende Kenntnisse zum Wolfsmonitoring vermittelt worden. Sie seien nun auch in der Begutachtung von Wildtierrissen geschult.
Das Interesse aus der Jägerschaft ist nach Einschätzung des Ministeriums groß. Im September würden deshalb weitere Schulungstermine angeboten. Es geht bei der Einbeziehung der Jäger unter anderem darum, dass gerissene Wildtiere auf mögliche Wolfsangriffe untersucht werden können.
Das Ministerium will damit Mitarbeiter des für Wölfe zuständigen Kompetenzzentrums entlasten. Bisher müssen Gutachter des Kompetenzzentrums teils lange Wege zurücklegen. Das Ministerium verspricht sich von der Schulung von Jägern auch, dass die Entwicklung der Wolfspopulation in Thüringen genauer beobachtet werden kann.
Fünf Wolfsreviere in Thüringen
Nach früheren Angaben sollen Jäger keine Begutachtung von Rissen an Nutztieren vornehmen. Es gehe vor allem um Rehe und anderes Schalenwild.
In Thüringen leben Wölfe nach Angaben des Kompetenzzentrums in fünf Gebieten, die offiziell als Wolfsreviere gelten. In der Region Neustadt am Rennsteig (Ilm-Kreis) und Ohrdruf (Landkreis Gotha) leben Rudel, in den Territorien bei Ilfeld (Landkreis Nordhausen) und im Hainich (Unstrut-Hainich-Kreis) je ein Wolfspaar, ebenso ein Paar bei Floh-Seligenthal im Landkreis Schmalkalden-Meiningen. Etwa 25 Wölfe gelten bislang als standorttreu in Thüringen.