Tochter von CDU-Legende: Bosbach versucht Gegenangriff: „Ziel, meine Glaubwürdigkeit zu beschädigen“

Anfang des Jahres zog Caroline Bosbach in den Bundestag ein. Dann wurden Vorwürfe gegen sie laut: Sie soll 2500 Euro Parteigeld eingesteckt haben. Nun wehrt sie sich.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Caroline Bosbach wehrt sich gegen Vorwürfe, Parteigeld der CDU in Höhe von 2500 Euro privat angenommen zu haben. Laut Recherchen von stern, RTL und ntv soll das Geld von einem CDU-Parteikonto im Januar über Umwege in bar bei Bosbach gelandet sein. Grundlage soll eine Scheinrechnung gewesen sein, die ein früherer CDU-Mitarbeiter für Leistungen in Bosbachs Bundestagswahlkampf ausgestellt haben soll.
„Gegen mich läuft aktuell eine Schmutzkampagne“, schrieb die Tochter des langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach letzte Woche auf Instagram. Dort veröffentlichte sie auch eine Erklärung ihres Anwalts, in der er die Vorwürfe gegen die Politikerin, die dem CDU-Kreisverband Rhein-Berg angehört, zurückweist. „Die Vorwürfe sind falsch“, heißt es in der Erklärung des Anwalts Ralf Höcker, die auch auf der Plattform X veröffentlicht wurde. Er bezeichnete die Anschuldigungen „als Teil einer perfiden Rachekampagne“, die konstruiert worden sei.
Bosbach äußert sich erstes Mal ausführlich
Nun äußerte sich Bosbach in einem Video auf Instagram ebenfalls zu den Vorwürfen, wenngleich sie den Kern des Problems nicht thematisiert. „Ich habe mich nicht bereichert, und der CDU Rhein-Berg ist kein Schaden entstanden“, behauptet die Bundestagsabgeordnete in dem Video. Es habe auch keine Scheinrechnungen gegeben, „wie von dem inzwischen entlassenen Auszubildenden behauptet“. Auch erstattungsfähige Auslagen im Wahlkampf habe sie nie eingereicht. Warum sie allerdings die 2500 Euro von dem früheren CDU-Mitarbeiter angenommen hat, wie ihre Anwälte schon vor Tagen einräumten, beantwortet sie in dem Video nicht.
Weiterhin bezeichnet sie die Vorwürfe als „konstruiert“. Zuletzt stand sie nach neuen Berichten in der Kritik, wonach für einen ihrer Karriereschritte Bargeld gezahlt worden sei, um Mehrheiten zu organisieren. Die diesen Vorwürfen zugrunde liegenden Chat-Verläufe seien manipuliert, behauptet Bosbach wie schon zuvor ihr Anwalt. Allerdings konnte sie bislang nicht belegen, dass Teile des betroffenen Chats tatsächlich gelöscht wurden. Auch dem stern liegt der Chat vor.
Ziel sei es, ihre Glaubwürdigkeit zu beschädigen, beschwert sich Bosbach. Ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit begründet sie so: „Ich möchte nicht, dass die fingierten und manipulierten Vorwürfe gegen mich Gegenstand der Gespräche sind. Das wäre im Moment ohne Zweifel bei jedem öffentlichen Auftritt der Fall.“
Unterlagen liegen bei Staatsanwaltschaft
Ob sie mit ihren Äußerungen die Diskussionen um ihre Person beenden kann, ist höchst fraglich. Am Abend trifft sich die Partei in ihrem Kreis zur nächsten Krisensitzung. Die Vorwürfe gegen Bosbach beschäftigen auch die Staatsanwaltschaft Köln. Die CDU Rheinisch-Bergischer Kreis habe entsprechende Unterlagen überreicht, deren Inhalt nun unter strafrechtlichen Gesichtspunkten zu würdigen seien, teilte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer mit.