Extremsport: 6.000 Kilometer: Auf dem Pad­dle­board über den Atlantik

Umweltaktivist Michael Walther hat viele Projekte umgesetzt. Nun wagt er sich an seine bislang größte Herausforderung: Auf einem speziellen SUP-Board von Portugal nach Französisch-Guayana paddeln.

Wenn alles nach Plan läuft, wird Michael Walther für lange Zeit kein Land mehr sehen. Am 15. September reist der Kieler ins portugiesische Lagos. Von dort aus möchte der Extremsportler wenig später auf einem speziellen Stand-up-Paddleboard (SUP) nach Französisch-Guayana aufbrechen: 6.000 Kilometer auf dem Wasser und drei Monate lang Wind, Wellen und Einsamkeit liegen vor ihm. 

Zwar ist Walther der erste Europäer, der das versucht. Rekorde will er aber nicht brechen und auch keinen Wettbewerb gewinnen. „Ich habe in den vergangenen Jahren immer daran gearbeitet, Menschen für den Meeres- und Klimaschutz zu begeistern. Irgendwann habe ich mir überlegt, dass wir zeigen müssen, dass wir auch ferne Ziele erreichen können, wenn wir den ersten Schritt machen. Und da dachte ich, diese Atlantikreise ist die richtige Analogie.“

Die Grundlage für sein sechs Meter langes SUP, das über einen Stauraum und eine Schlafkabine verfügt, ist ein Offshore-Ruderboot. Zur Ausrüstung zählen unter anderen Navigationsinstrumente, ein Satellitentelefon und ein Hydrofon. Denn Walther arbeitet mit dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven zusammen und wird unterwegs akustische Daten sammeln.

Obwohl er über Wochen allein sein wird, freue er sich darauf. Er räumte allerdings ein, dass es nebst Stürmen auch zu seinen größten Ängsten zähle, „dass das mental eine richtig große Herausforderung wird“. Sollte er diesbezüglich oder auch körperlich an Grenzen kommen, würde er die Tour abbrechen. „Ich bin nicht lebensmüde oder irre und möchte gerne gesund wieder nach Hause kommen.“