Kreisvorstandssitzung: CDU sieht ungeklärte Fragen bei Caroline Bosbach

Die CDU-Abgeordnete Bosbach weist alle gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück. Doch für den CDU-Vorstand in ihrem Wahlkreis ist die Sache noch nicht erledigt. Sie soll Antworten liefern – bis Freitag.
Im Zusammenhang mit den Vorwürfen gegen die CDU-Bundestagsabgeordnete Caroline Bosbach sieht die CDU im Rheinisch-Bergischen Kreis noch offene Fragen. „Die presseöffentlichen Vorwürfe (…) haben zahlreiche Fragen aufgeworfen, die aus unserer Sicht bislang noch nicht zufriedenstellend beantwortet wurden“, teilte der Kreisvorstand nach einer Sitzung am späten Montagabend mit.
„Auch die heutige E-Mail von Caroline Bosbach an die Mitglieder der CDU Rheinisch-Bergischer Kreis, die sie auch auf ihren Social-Media-Kanälen öffentlich geteilt hat, hat nicht zur hinreichenden Aufklärung beigetragen“, heißt es weiter. Bosbach habe dem Kreisvorstand in der Sitzung für Rückfragen persönlich nicht zur Verfügung gestanden.
Kreisvorstand berät Samstag erneut
Der Kreisvorstand habe Bosbach deshalb mehrere Fragen gestellt, deren schriftliche Beantwortung er bis zum Freitag dieser Woche erwarte. Am Samstag werde der Kreisvorstand dann zur Bewertung erneut zusammenkommen.
Bosbach hatte zuvor Vorwürfe gegen sich bestritten. Es geht dabei zum einen um ihre Wahl in den Kreisvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) in ihrem rheinisch-bergischen Wahlkreis im Jahr 2023. Das Nachrichtenportal „t-online“ und das ARD-Magazin „Kontraste“ hatten berichtet, Bosbach habe für einen Eintritt in die MIT eine Zahlung von 90 Euro in Aussicht gestellt, was einem Jahresbeitrag entspreche. In manchen Fällen sei auf 100 Euro aufgerundet worden. Außerdem soll kostenlose Bewirtung versprochen worden sein. Den Medienberichten zufolge sollte so die Wahl des Führungsteams gesichert werden, dem auch Caroline Bosbach angehörte.
Caroline Bosbach bestreitet alle Vorwürfe
Bosbach, bekannt aus der RTL-Show „Let’s Dance“ und Tochter des früheren CDU-Innenpolitikers Wolfgang Bosbach, bestreitet dies. „Diese Vorwürfe, die basieren unter anderem auf manipulierten Chatverläufen, die der Presse zugespielt wurden und sind falsch“, beteuert die 35-Jährige in einem Video, das sie am Montag auf Facebook und Instagram veröffentlichte.
Zuvor hatten „Stern“ und RTL/ntv bereits über Vorwürfe berichtet, wonach Bosbach 2.500 Euro von einem CDU-Parteikonto über Umwege angenommen haben soll. Auch dies bestreitet die CDU-Politikerin in ihrem Video, so wie sie dies auch schon in der vergangenen Woche getan hatte. „Ich habe mich nicht bereichert, und der CDU Rhein-Berg ist kein Schaden entstanden“, sagte sie. Dass der Kreisvorstand beschlossen habe, alle Unterlagen der Staatsanwaltschaft Köln zur unabhängigen Prüfung zu übergeben, unterstütze sie ausdrücklich.
Der CDU-Kreisvorstand begrüßte in seiner Stellungnahme, dass sich Bosbach bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe im Kommunalwahlkampf zurückhalten und keine öffentlichen Termine wahrnehmen wolle.