Komiker wird bald 70: Helge Schneider: genervt von „KI-Kram“ und Kneipensterben

„Ich mag das nicht, wenn eine Gesellschaft so auseinandergesplittet wird und die Politik dabei auch noch mithilft“, sagt der Kultkomiker. Im „Playboy“ erläutert der 69-Jährige, was ihn noch stört.

Helge Schneider, bald 70 Jahre alter Komiker, beobachtet „eine gewisse Unverschämtheit gegenüber älteren Menschen“. In der deutschen Ausgabe des „Playboy“ nennt der 69-Jährige (Geburtstag am 30. August) als Beispiel Zugfahren, „dass sie jetzt eine App brauchen, damit sie mit der Bahn fahren können“.

Schneider führt das wie folgt aus: „Man muss eine Fahrkarte im Internet bestellen, sonst stehst du dumm da und musst dreifach bezahlen. Du musst dich mit diesem Scheiß, mit diesem Internet beschäftigen, und jetzt kommt noch dieser KI-Kram dazu. Wenn ich ins Handy schaue, lese ich überall nur KI.“ Fernsehen sei ähnlich. „Ich meine, welcher 80-Jährige kennt sich mit der Mediathek aus und weiß, was er da drücken muss?“

Auf die Frage, was ihn an den aktuellen Zeiten außerdem störe, sagt Schneider dem „Playboy“: „Die Spaltung der Gesellschaft. Egal, wo du hinguckst. Bei Corona fing das an. Der eine schimpft über den anderen. Der eine ist geimpft, der andere nicht. Also ich versuche immer, beide Seiten zusammenzubringen. Ich mag das nicht, wenn eine Gesellschaft so auseinandergesplittet wird und die Politik dabei auch noch mithilft. Das haben wir seit längerer Zeit.“

„In kleinen Städten ist heute nichts mehr los“

In Spanien, wo er der Mann aus dem Ruhrgebiet ein Haus hat, mag er das Sozialleben lieber: „Mir gefällt, dass ich da immer überall hingehen kann. Wenn ich Hunger habe, gehe ich einfach raus und esse was. Ich habe da ein kleines Häuschen. Und es gibt viele kleine Kneipen. Das vermisse ich in Mülheim ganz besonders. In München, Berlin, Hamburg oder Köln geht es ja noch, aber in kleinen Städten ist heute nichts mehr los.“

Helge Schneiders neuer Film „The Klimperclown“ läuft ab Donnerstag (7. August) in ausgewählten Kinos und ist schon bald in der ARD-Mediathek zu sehen. Am 20. August kommt die Doku im Ersten, also im linearen Fernsehen.