Sächsische Freilichtbühnen: Sachsens Freilichtbühnen spielen auch bei grauem Himmel

Anhaltendes Regenwetter macht Freilichtbühnen oft Sorgen. Aber wer Theater unter freiem Himmel mag, lässt sich davon nicht abschrecken. Das zeigt sich in Sachsen an vielen Stellen.
Grauer Himmel und Regenschauer sind für die Freilichtbühnen in Sachsen in diesem Sommer bisher an der Tagesordnung gewesen. Viele Zuschauer haben sich dadurch nicht abschrecken lassen, aber für die Theater war das Wetter eine Herausforderung – manchmal blieb nichts anderes übrig, als den Vorhang gar nicht erst zu öffnen.
Beim Sommerprogramm der Felsenbühne Rathen in der Sächsischen Schweiz mussten bisher zwei Vorstellungen aufgrund der Wetterlage ausfallen: Einmal traf es das Familientheaterstück „Rotkäppchen“, ein anderes Mal die Bühnenfassung des Romans „Die Spur der Hebamme“ von Sabine Ebert.
„Für eine Freilichtbühne inmitten der Natur sind solche wetterbedingten Ausfälle zwar nicht ungewöhnlich, aber dennoch bedauerlich – sowohl für das Publikum als auch für das Ensemble“, teilten die Landesbühnen Sachsen auf dpa-Anfrage mit.
Viele entscheiden sich erst kurzfristig
Das wechselhafte Wetter wirke sich vor allem auf das Buchungsverhalten aus. „Viele entscheiden deutlich kurzfristiger über einen Besuch. Das erschwert die langfristige Planung.“
Die Saison läuft noch bis zum 7. September. Im vergangenen Jahr zählte die Felsenbühne rund 62.000 Besucherinnen und Besucher. Nach derzeitigem Stand rechnen die Landesbühnen mit stabilen Einnahmen.
Bei den Musical-Inszenierungen von „Alice im Wunderland“ im Hof der Bautzner Ortenburg blieben keine Plätze frei. „Wir waren von den Wetterkapriolen weniger betroffen“, teilte das Deutsch-Sorbische Volkstheater Bautzen mit. „Es musste nichts ausfallen, und wir waren restlos ausverkauft.“ Zu den insgesamt 35 Vorstellungen kamen mehr als 35.600 Zuschauerinnen und Zuschauer. Die Spielzeit ist inzwischen beendet.
Auch das Theater Plauen-Zwickau setzt bei seinem Freiluft-Programm in beiden Städten in diesem Sommer auf ein Musical: „Der Medicus“ nach dem Bestseller-Roman von Noah Gordon. Abgesagt wurde bisher noch keine Vorstellung, aber zumindest eine musste wetterbedingt unterbrochen werden.
Zuschauerplus beim Musical in Plauen
„Wir hatten total Glück“, sagte Anne Sandmann vom Theater Plauen-Zwickau. „Bei den acht Vorstellungen in Plauen bis Ende Juni war das Wetter noch ganz gut.“ Die Zahl der Zuschauer lag mit rund 8.000 sogar deutlich über der des Vorjahres. Im August gibt es nach der Sommerpause weitere Aufführungen des Musicals in Zwickau. „Wir hoffen, dass auch diese drei Vorstellungen gut über die Bühne gehen können.“
Bei den Greifenstein-Festspielen im Erzgebirge läuft die Saison noch bis Ende August. „Das Wetter hat sich nicht spürbar ausgewirkt, es gab keine Abbrüche und keine Absagen“, teilte die Erzgebirgische Theater und Orchester GmbH mit. „Der Kartenverkauf war auch ordentlich.“
In der Naturbühne Greifensteine im Erzgebirgskreis gab es drei Premieren und drei Wiederaufnahmen, darunter das Familienstück „Drachen haben nichts zu lachen“ und Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“. Von Regenwolken haben sich Zuschauer nicht abschrecken lassen: Die Zahl ist dem Theater zufolge auf dem Niveau wie sonst auch.