Bahnhof: Orange Bank am Dammtor: Zeichen gegen Gewalt an Frauen

Vor dem Hamburger Dammtorbahnhof steht bis Ende Oktober eine orangefarbene Bank. Das auffällige Sitzmöbel soll ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen setzen.
Eine orange Bank vor dem Hamburger Dammtorbahnhof soll bis Ende Oktober ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen setzen. Die Bank verfüge über eine Plakette mit der Nummer eines bundesweiten Hilfetelefons, an das sich Frauen rund um die Uhr wenden können, sagte die Geschäftsführerin der DB-Sicherheit, Britta Zur. Die farbliche Gestaltung lehnt sich an die UN-Kampagne „Orange the World“ an, mit der die Vereinten Nationen seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam machen. Aktionen dieser Art gab es schon in mehreren deutschen Städten.
Kampagne richtete sich gegen häusliche Gewalt
Bei der Präventionskampagne der Deutschen Bahn, die vom Landeskriminalamt Hamburg und dem Opferbeauftragten der Stadt unterstützt wird, gehe es in erster Linie um häusliche Gewalt an Frauen und Mädchen. „Es ist kein Problem, das sich einzig im Bereich der Bahnhöfe, der Züge abspielt. Es ist ein Problem, das sich überall abspielt“, sagte Zur. 2023 sei jeden Tag in Deutschland eine Frau oder ein Mädchen getötet worden, alle zwei Minuten seien Menschen im Rahmen häuslicher Gewalt misshandelt worden, erklärte Zur, die früher Richterin, Staatsanwältin und Polizeipräsidentin von Gelsenkirchen (NRW) war. „Das sind Zahlen, die wir nicht länger ignorieren können und auch nicht länger ignorieren dürfen.“
Hilfe in 16 Sprachen
Der Hamburger Opferhilfe-Beauftragte, Arne Dornquast, erklärte, dass Betroffene beim Hilfetelefon in 16 Sprachen Hilfe bekämen. „Und zwar nicht nur als Betroffene, sondern auch, wenn Sie als Augenzeuge zufällig sehen, da ist irgendwas komisch“, sagte der frühere Bezirksamtsleiter von Hamburg-Bergedorf.
DB-Sicherheit will überall Präsenz zeigen
Zur Sicherheit an Bahnhöfen sagte die Chefin der DB-Sicherheit: „Unser wichtigstes Instrument ist und bleibt die starke Präsenz, die wir einfach überall zeigen und in Hamburg wirklich auch leben.“ Dabei verwies Zur auf gemeinsame Streifen von Bundes- und Landespolizei, DB-Sicherheit und Hochbahnwache am Hamburger Hauptbahnhof. Sie selbst habe dort am Mittwochabend an einem Schwerpunkteinsatz zur Durchsetzung der Waffenverbotszone teilgenommen. Im ersten Halbjahr 2025 registrierte die Bundespolizei nach Angaben der Hamburger Innenbehörde 296 Gewaltdelikte am Hauptbahnhof, sechs mehr als im Vorjahreszeitraum.