Oberstes Gericht ordnet Einfangen von zehntausenden Straßenhunden in Neu Delhi an

Zehntausende Straßenhunde sind täglich in Neu Delhi unterwegs – nun sollen sie laut einer Justizentscheidung eingefangen werden. Angesichts zunehmender Fälle von Angriffen auf Menschen ordnete Indiens Oberster Gerichtshof am Montag an, dass die Tiere von den Straßen der Hauptstadt verschwinden müssten. Die Behörden sollten innerhalb von acht Wochen Tierheime für die Hunde schaffen und „täglich“ Bericht über die Zahl der eingefangenen Tiere ablegen.
In Neu Delhi sind zehntausende Hunde unterwegs, teilweise „kontrollieren“ Rudel ganze Parks und Stadtviertel und liefern sich Auseinandersetzungen mit anderen Tieren. Täglich wird in den Medien von Menschen berichtet, die von Hunden gebissen wurden. Betroffen sind vor allem Kinder und ältere Menschen.
Um dieser Entwicklung entgegen zu treten, ordnete der Oberste Gerichtshof nun an, dass die Straßenhunde aus Neu Delhi entfernt werden müssten. „Wichtig ist, weil sonst die ganze Aktion sinnlos wäre: Kein einziger Hund darf freigelassen werden“, hieß es in dem Urteil. Dies gelte für den gesamten Großraum Neu Delhi, wo rund 30 Millionen Menschen leben.
Das Gericht drohte mit Strafmaßnahmen gegen Tierschützer, welche die Aktion behindern. Es ordnete zudem die Einrichtung einer 24-Stunden-Hotline zur Meldung von Hundebissen an. Außerdem muss die Stadtverwaltung dafür sorgen, dass es mehr Impfungen gegen Tollwut gibt.
Laut dem indischen Parlament vorgelegten Zahlen wurden im vergangenen Jahr im Land offiziell mehr als 3,7 Millionen Fälle von Hundebissen registriert. Dadurch kam es zu 54 mutmaßlichen Todesfällen durch Tollwut. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus und vermuten, dass die Zahl der Hundebisse vermutlich doppelt so hoch ist. Allein in Neu Delhi werden Schätzungen zufolge täglich etwa 2000 Menschen von Hunden gebissen.