Leute: Bestseller-Autorin Caroline Wahl über Krimis: „Nie im Leben“

Mit „Aktenzeichen XY“ oder True Crime kann Caroline Wahl nicht viel anfangen. Dafür sei sie zu sensibel, sagt die Schriftstellerin. Es gibt aber durchaus andere Genres, für die ihr Herz schlägt.

Bestseller-Autorin Caroline Wahl („22 Bahnen“) sieht sich selbst nicht im Krimi-Genre. „Krimi oder Thriller kann ich mir nie im Leben vorstellen“, sagte Wahl (30) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin auf die Frage, ob sie sich vorstellen könnte, mal das Genre bei ihren Büchern in Richtung Krimi zu wechseln.

„Ich kann auch keine Krimis gucken, lesen auch nicht. Ich bin da viel zu sensibel. Wenn ich zum Beispiel einen schlimmen Krimi mit vielen Mordfällen sehe, dann beschäftigt mich das drei Tage“, erklärte die Autorin der Coming-of-Age-Romane „22 Bahnen“ und dem Nachfolge-Werk „Windstärke 17“. Ersterer kommt am 4. September als Verfilmung in die Kinos.

Wahl: Hasse diese Grenzziehung in der Literatur

Am schlimmsten seien True-Crime-Formate oder Sendungen wie „Aktenzeichen XY„, sagte Wahl. „Da kann ich sofort wieder zu meinen Eltern nach Hause ziehen, wenn ich auch noch weiß, dass die Fälle ungeklärt sind.“ Wenn sie sich mal ein anderes Genre vorstellen könnte, dann sei es ein Liebesroman, Fantasy oder ein Kinder- oder Jugendbuch. Es sei cool, sich mit unterschiedlichen Textsorten auszuprobieren. 

„Ich hasse auch diese Grenzziehung zwischen unterhaltender und ernsthafter Literatur, die von einigen Menschen vehement verteidigt und hochgezogen wird. Ich finde das gut, wenn Texte Grenzen überschreiten und unterschiedliche Gruppen erreichen und dazu führen, dass ein Dialog stattfindet.“

Wahls „22 Bahnen“ wurde mit einem prominenten Cast aus Luna Wedler, Laura Tonke und Jannis Niewöhner verfilmt. Mit dem Roman feierte die Autorin im Jahr 2023 ihr Debüt. Er verkaufte sich im deutschsprachigen Raum mehr als 600.000 Mal und hielt sich monatelang in der Bestsellerliste. Die Geschichte handelt von den zwei Schwestern Tilda und Ida, die unter der Alkoholkrankheit ihrer Mutter leiden.