Tiergarten Nürnberg: Löwenmutter hat vermutlich ihr Baby aufgefressen

Das Löwenbaby im Tiergarten Nürnberg ist tot. Nur wenige Tage nach der Geburt hat die Mutter wohl das Jungtier gefressen – wie schon bei einem vorherigen Wurf.

Die Freude im Tiergarten Nürnberg war groß, als Löwin Aarany Nachwuchs bekam. Mindestens ein Junges brachte die Asiatische Löwin zur Welt, Vater war der Löwe Kiron. Doch bald darauf folgte der Schock im fränkischen Zoo.

Nur eine Woche nach der Geburt teilte der Tiergarten mit, dass das Löwenbaby nicht überlebt habe. Tierpfleger konnten bei einer Kontrolle des Geheges kein Jungtier finden, auch in den Tagen zuvor war der Nachwuchs nicht zu sehen oder zu hören gewesen. Der Zoo geht davon aus, dass ein Elternteil das Junge aufgefressen hat – vermutlich die Löwenmutter.

Löwenmutter tötet Baby – in der Natur nicht ungewöhnlich

Was grausam klingt, ist in der Natur „grundsätzlich nicht ungewöhnlich“, wie der Zoo in seiner Mitteilung betont. Die genaue Ursache sei zwar unklar. Doch meist sei die Mutter entweder sehr unerfahren oder schätze die Überlebensmöglichkeiten des Jungtiers als zu gering ein.

Auch die Löwin Aarany hatte bei ihrem ersten Wurf vor zwei Jahren bereits ein ganz ähnliches Verhalten gezeigt. Damals fraß sie drei der vier Jungtiere, die sie zu ihrer Welt gebracht hatte, auf. Vermutlich aufgrund ihrer Unerfahrenheit, wie der Tiergarten erklärt. Danach wurde die Asiatische Löwin noch einmal Mutter von zwei Löwen, die noch heute leben – einer davon weiterhin in Nürnberg.

Tiergarten Nürnberg wegen Tötung von Pavianen in der Kritik

Trotz der jüngsten Erfahrungen hofft man in Nürnberg, dass sich Aarany und Kiron möglichst bald wieder paaren und Nachwuchs bekommen. Das wären dann auch endlich wieder positive Nachrichten für den Tiergarten. Der Zoo stand zuletzt in den Schlagzeilen, weil er wegen Überfüllung zwölf Paviane erschießen ließ. Der Deutsche Tierschutzbund sieht darin einen Verstoß gegen das Tierschutzgesetz und hat Strafanzeige gegen den Tiergarten Nürnberg gestellt. 

Quelle: Tiergarten Nürnberg