Online-Datenbank: Thüringen baut Messnetz für Bodenfeuchte auf

Ist der Boden feucht genug für die Aussaat von Getreide, Gemüse oder Tierfutter? Daten dazu soll ein öffentlich zugängliches Online-Portal von Thüringer Agrar-, Forst- und Umweltbehörden liefern.
In Thüringen soll künftig kontinuierlich die Feuchtigkeit von Böden erfasst werden. Dazu bauen Forst- und Umweltbehörden des Landes ein landesweites Messnetz mit einer Internet-Datenbank auf, wie die Landesforstanstalt mitteilte. Die Daten sollen nicht nur Fachleuten aus Land- und Forstwirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung frei zur Verfügung stehen, sondern auch den Einwohnern.
Landwirte oder Gärtner etwa können mit Hilfe der Daten entscheiden, wie günstig die Bodenbedingungen für die Aussaat sind, ob Felder mit Maschinen befahrbar sind, wie hoch das Risiko einer Trockenheit ist und ob Flächen bewässert werden müssen.
Die in dem Online-Portal erfassten Messdaten werden laut Thüringenforst durch Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes, agrarmeteorologische Daten des Landesamtes für Landwirtschaft und ländlichen Raum und Satellitendaten aus dem europäischen Copernicus-Erdbeobachtungsprogramm ergänzt. Eingebunden ist auch das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz.
Bodenfeuchte sei ein zentraler Indikator für den Zustand nicht nur von Böden, sondern der gesamten Umwelt, hieß es von Thüringenforst. Sie beeinflusse das Pflanzenwachstum, die Wasserspeicherung und den Wasserhaushalt, die Aufnahme und den Abbau von Schadstoffen im Boden. Frühzeitig liefere sie Hinweise auf Dürre und Trockenheit. Die von dem Messnetz erwartete bessere Datengrundlage soll es ermöglichen, schneller auf Wetterextreme zu reagieren und langfristige Strategien zum Schutz der natürlichen Ressourcen zu entwickeln.