Forstwirtschaft: Ernte in luftiger Höhe: Zapfenpflücker ernten Samen

Ohne Schwindelfreiheit geht es nicht – Zapfenpflücker arbeiten nicht selten in 40 Meter Höhe in Baumkronen, um Saatgut zu ernten. In Sachsen ist es jetzt wieder so weit.
Erntezeit in Sachsens Wäldern: Die Samen sind reif und die Ernte des Saatgutes kann beginnen, wie der Staatsbetrieb Sachsenforst mitteilte. Der Auftakt erfolgte im Forstbezirk Eibenstock bei den Douglasien, deren Zapfen müssen beim Pflücken unbedingt noch grün sein.
Begleitet wird die Arbeit von einer Drohne. Mit ihrer Hilfe kann demnach vorab geprüft werden, welche Bäume sich für die Ernte lohnen. Zudem gebe sie einen Überblick über die Bestände. „Die Drohne hilft uns, die Baumkronen gezielt einzuschätzen und zeigt zugleich eindrucksvoll, wie unsere Zapfenpflücker arbeiten. Jeder Samen zählt, denn er ist ein kleiner Baustein für die Wälder der Zukunft“, erklärte Johannes Riedel, Leiter des Forstbezirks Eibenstock.
Die geernteten Zapfen werden demzufolge anschließend in der Staatsdarre Flöha gereinigt, getrocknet und zu Saatgut verarbeitet. Die Zapfenpflücker haben eine spezielle Ausbildung und sind mit Klettertechnik ausgerüstet.
Saatgut gilt als „Goldstaub“
Nach Darstellung von Sachsenforst kann das Saatgut von Baumarten wie Douglasie und Weißtanne als „Goldstaub“ bezeichnet werden. Besonders die Douglasie zähle zu den Hoffnungsträgern im Waldumbau. In Deutschland gebe es bedingt durch Borkenkäfer und Wassermangel mittlerweile Tausende Hektar Freiflächen, die wiederbewaldet werden müssen. „Dabei wird die Douglasie eine zentrale Rolle spielen: Sie ist eine Lichtbaumart, vergleichsweise robust und kommt mit weniger Wasser aus als die Fichte.“