Neues Strafgericht in München: Einfahrt in Gerichtsneubau zu schmal für Häftlingstransport

Die Gefangenentransporte passen nicht in die Tiefgarage des neu geplanten Münchner Justizzentrums. Das ist allerdings nicht das einzige Problem auf einer der größten Baustellen Bayerns.
Peinliche Panne beim geplanten Neubau des Münchner Justizzentrums: Die Einfahrt in die Tiefgarage ist zu schmal für größere Gefangenentransporte. „Die Nachbesserung wird zeitnah umgesetzt und es kommt deshalb aktuell bei dem Bauvorhaben zu keinen Verzögerungen“, teilte ein Sprecher des Bauministeriums mit. Ob dadurch zusätzliche Kosten entstehen, war zunächst nicht bekannt. Zuvor hatte die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.
Die zu enge Einfahrt ist nicht das Einzige, was im knapp 400 Millionen teuren Neubau derzeit nicht glattläuft: Zuletzt war eine Neubauwand mit Schimmel befallen. Diese befinde sich an einer temporären Durchfahrt und sei in Teilen durchfeuchtet worden, so der Ministeriumssprecher. Dieser Schaden konnte den Angaben zufolge bereits behoben werden.
Erste Prozesse im Neubau voraussichtlich 2026
Außerdem läuft derzeit ein Verfahren vor dem Münchner Landgericht gegen den Geschäftsführer einer Baufirma im Zusammenhang mit Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt. Im Tatzeitraum sollen einige Angestellte auch für drei bis vier Monate auf der Baustelle des neuen Justizzentrums tätig gewesen sein, wie eine Sprecherin des Landgerichts mitteilte.
Die ersten Prozesse im Neubau finden voraussichtlich 2026 statt. Auf dem Gelände des alten Strafgerichts in der Nymphenburger Straße sollten eigentlich Wohnungen gebaut werden. Mitte August teilte das Ministerium jedoch mit, das Gelände stattdessen verkaufen zu wollen. Begründet wurde dies mit der angespannten Haushaltslage und dass es für den Freistaat „bessere Möglichkeiten“ gebe.