Textilpflege : So wäscht man Daunen, ohne sie zu verklumpen

Ob Winterjacke oder Bettdecke – mit dem passenden Waschgang und einer guten Trocknung behalten Daunen ihre Bauschkraft und Wärmeleistung.
Daunen gehören zu den beliebtesten Füllmaterialien, wenn es um Wärme und Leichtigkeit geht. In Winterjacken, Bettdecken und Kissen sorgen sie für ein angenehmes Schlaf- oder Trageklima und sind für ihre hohe Isolationskraft bei geringem Gewicht bekannt. Ihre Struktur besteht aus feinen, dreidimensionalen Federchen, die sich ineinander verhaken und winzige Luftpolster einschließen. Diese Lufträume sind es, die für die starke Wärmespeicherung sorgen und den Unterschied zu herkömmlichen Federn oder Kunstfasern ausmachen. Gleichzeitig sind Daunen atmungsaktiv, sie regulieren also Feuchtigkeit und verhindern, dass der Körper ins Schwitzen gerät. All das macht sie seit Jahrhunderten zu einem bevorzugten Material in kalten Regionen.
Doch genau diese filigrane Struktur, die für die Bauschkraft verantwortlich ist, macht Daunen empfindlich, wenn es um die Reinigung geht. Sobald sie verklumpen, verliert das Material seine isolierende Wirkung, Decken wirken platt, Jacken schwer und klamm. Viele Menschen schrecken deshalb vor der eigenen Waschmaschine zurück und vertrauen auf die professionelle Reinigung. Diese ist jedoch nicht zwingend nötig, wenn einige grundlegende Regeln beachtet werden. Wichtig ist, dass die Federn ihre Elastizität behalten und die Luftpolster zwischen ihnen wiederhergestellt werden. Das gelingt nur durch eine Kombination aus schonenden Waschprogrammen, milden Waschmitteln und einer behutsamen, aber gründlichen Trocknung.
Und es gibt gute Gründe für eine regelmäßige Reinigung: Bettdecken sammeln über Monate Schweiß und Hautpartikel, Jacken nehmen Straßenschmutz, Regen und Körperfette auf. Werden sie nicht regelmäßig gereinigt, leiden nicht nur Optik und Geruch, sondern auch die Funktion. Hygiene und Langlebigkeit hängen also direkt mit einer sachgerechten Pflege zusammen. Wer Daunen wäscht, sorgt dafür, dass das Material über Jahre seine ursprüngliche Leichtigkeit und Wärmeleistung bewahrt.
Die richtige Vorbereitung
Bevor Daunenartikel in die Maschine wandern, lohnt sich ein genauer Blick. Lose Nähte oder kleine Risse sollten ausgebessert werden, damit beim Waschen keine Federn austreten. Auch grobe Verschmutzungen lassen sich vorab vorsichtig mit einem feuchten Tuch entfernen, um die Maschine nicht unnötig zu belasten. Reißverschlüsse und Knöpfe sollten geschlossen, Klettverschlüsse fixiert werden, damit sie den Stoff nicht beschädigen.
Waschmittel und Waschgang
Für Daunen ist ein spezielles Daunen- oder Feinwaschmittel empfehlenswert. Normale Vollwaschmittel enthalten oft Enzyme und Bleichstoffe, die die feine Struktur der Federn angreifen können. Flüssige Waschmittel sind besser geeignet als Pulver, weil sie sich vollständig auflösen und keine Rückstände hinterlassen. Auch Weichspüler sollte vermieden werden, da er die Bauschkraft der Daunen mindert. Spezialwaschmittel, wie etwa Nikwax Down Wash, dagegen erhalten die wasserabweisenden Eigenschaften der Daune und verbessern damit die Atmungsaktivität. Maschinen getrocknet zusammen mit Tennisbällen – ein Spezialtipp – kann man die Daunenstücke in ihrer Bauschigkeit kaum von Neuware unterscheiden. Wer keine Tennisbälle zur Hand hat, kann auch auf spezielle Trocknerbälle, wie die von Relaxdays, zurückgreifen
In der Waschmaschine sind übrigens Schon- oder Wollprogramme mit niedriger Temperatur – am besten 30 Grad – ideal. Ein hoher Wasserstand hilft, die Federn gleichmäßig zu durchspülen. Zwei Spülgänge stellen sicher, dass keine Waschmittelreste zurückbleiben, die die Daunen verkleben könnten. Ein sanfter Schleudergang mit niedriger Drehzahl reduziert die Feuchtigkeit, ohne die Struktur zu beschädigen.
Gründliches Trocknen
Das Trocknen ist der wichtigste Schritt, um die ursprüngliche Flauschigkeit wiederherzustellen. Daunen müssen vollständig trocken werden, da sich sonst Schimmel bilden kann. Am effektivsten ist der Trockner, in dem die Textilien bei niedriger Temperatur über mehrere Stunden rotieren. Damit man dabei aber keine Energie zum Fenster hinauswirft, haben manche Trockner, wie der AEG Wärmepumpentrockner 7000 TR7TC86, eine Mengenautomatik, die den Zeit- und Energieaufwand, der Wäschemenge anpasst. Gelegentlich sollte der Trocknungsvorgang unterbrochen werden, um die Decke oder Jacke von Hand aufzuschütteln. Wer keinen Trockner besitzt, kann Daunenprodukte auch an der Luft trocknen lassen, sollte sie aber immer wieder ausbreiten und auflockern – ein Prozess, der mehrere Tage dauern kann.
Pflege im Alltag
Damit Daunenprodukte möglichst lange frisch bleiben, müssen sie nicht nach jeder Nutzung gewaschen werden. Bei Jacken reicht es oft, sie nach dem Tragen gut auszulüften und kleinere Flecken mit einem feuchten Tuch zu behandeln. Bettdecken profitieren von regelmäßigem Ausschütteln und kurzem Auslüften im Freien, idealerweise bei trockenem Wetter. So bleibt die Füllung elastisch und hygienisch, ohne dass sie durch zu häufiges Waschen strapaziert wird. Wer Decken längere Zeit lagern möchte, sollte sie nicht vakuumieren, da so die feine Struktur der Federn zusammengedrückt wird. Stattdessen sind atmungsaktive Aufbewahrungstaschen, wie die von Franknatur besser geeignet, in denen Luft zirkulieren kann und Feuchtigkeit entweicht. Auch ein regelmäßiges Wechseln der Bettwäsche trägt dazu bei, dass Daunendecken länger sauber bleiben und seltener gewaschen werden müssen.
Praktische Hilfsmittel und Produkte
Im Alltag erleichtern bestimmte Produkte die Pflege deutlich. Spezielle Daunenwaschmittel schonen die empfindliche Füllung und verhindern, dass sie an Volumen verliert. Für das Trocknen bieten sich spezielle Trocknerbälle an, die im Vergleich zu herkömmlichen Tennisbällen langlebiger und leiser sind. Wer regelmäßig Daunenwäsche zu Hause reinigen möchte, profitiert zudem von einem Trockner mit Schonprogrammen, der die Wärmeleistung reguliert und die Fasern schont. Auch eine gute Schutzhülle für Decken und Kissen trägt dazu bei, dass sie weniger Staub und Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Wer seine Daunenjacke besonders schonend reinigen möchte, kann außerdem Waschbeutel einsetzen, die den Stoff schützen und verhindern, dass sich Reißverschlüsse oder Knöpfe in der Trommel verhaken. So wird nicht nur die Lebensdauer der Daunen verlängert, sondern auch die des Obermaterials.
Wer ein Daunenprodukt lange in neuwertigem Zustand erhalten will, sollte sich also des Aufwands bewusst sein. Umgehen kann man diesen Aufwand, wenn man beim nächsten Kauf einfach auf Daunenprodukte verzichtet. Denn tierleidfreie, vegane Alternativen gibt es inzwischen zuhauf. Sie sind zumeist synthetisch und damit formstabiler und leichter zu reinigen.