Schule: Lehrerstellen besetzen – CDU-Politiker will Flexibilität

In Niedersachsen fehlen noch immer Lehrkräfte – vor allem auf dem Land. Wie kann man wirkungsvoll gegensteuern? Ein CDU-Bildungspolitiker macht einen Vorschlag.

Der CDU-Bildungspolitiker Christian Fühner hat sich für mehr Flexibilität ausgesprochen, um offene Lehrerstellen auf dem Land besetzen zu können. „Junge Lehrer sollten zunächst auch an Schulen anfangen können, die nicht ihre Wunschschule ist, und später wechseln“, sagte er der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Es ist falsch, starr in ein digitales System nur wenige ausgeschriebene Stellen zu setzen und zu hoffen, dass Bewerber sich melden.“

Zuletzt stagnierte die Unterrichtsversorgung im Land Niedersachsen bei 96,9 Prozent. Der Wert gibt an, ob es für das Soll an Pflichtstunden genügend Lehrkräfte gibt. In ländlichen Regionen und anderen Schulformen als dem Gymnasium ist die Lage dabei deutlich angespannter.

Fühner sagte der Zeitung, er halte Anreize für sinnvoll: „Denkbar wäre, dass man zunächst in einer unterversorgten Schule arbeitet und sich dadurch die Möglichkeit erwirbt, später an die Wunschschule zu wechseln – ähnlich, wie es bei der Polizei üblich ist.“ Dazu könnten Prämien oder finanzielle Zuschläge kommen, sagte er. „Wichtig ist, dass man Perspektiven schafft: Nicht jeder muss gleich seine erste Stelle an der Schule haben, an der er bis zur Pension bleibt.“

Es gelinge nicht, den Lehrerbedarf langfristig zu planen, weil es „keine echte Abstimmung zwischen Kultus- und Wissenschaftsministerium gibt“, kritisierte der CDU-Politiker. „Obwohl man Schülerzahlen relativ verlässlich prognostizieren kann, werden die Studienplätze nicht passend gesteuert.“ Auch Zusatzbedarf wegen Inklusion oder Migration werde nicht ausreichend berücksichtigt.