Wahlen: Landtagswahltermine bündeln? – CSU sagt Nein

Gegen den Dauerwahlkampf in Deutschland empfiehlt ein Spitzen-Grüner die Zusammenlegung von Landtagswahlen. Aus dem Süden holt er sich eine Abfuhr.
Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour von den Grünen erntet für seine Forderung nach Bündelung aller Landtagswahltermine heftigen Widerspruch von der CSU. Ihr Generalsekretär Martin Huber warf Nouripour vor, die Bundesländer entmündigen zu wollen. „Das ist typisch grüne Übergriffigkeit und ein unverhohlener Angriff auf den Föderalismus“, kritisierte Huber. Er stellte klar: „Wir Bayern entscheiden selbst über unseren Wahltermin und die Dauer der Legislatur“, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Der Grünen-Politiker hatte vorgeschlagen, dass künftig alle Landtage in Deutschland am selben Tag gewählt werden. Zugleich sollte nach seiner Vorstellung die Wahlperiode des Bundestags auf fünf Jahre verlängert und die Abstimmung mit den Kommunalwahlen zusammengelegt werden, wie Nouripour der „Bild“ erläuterte. Die Wahlen der deutschen Parlamente würden damit auf nur zwei Termine gebündelt, mit den Landtagswahlen zur Hälfte der Bundestags-Wahlperiode.
Fünf Landtagswahlen im kommenden Jahr
Nouripour erhofft sich davon weniger „Atemlosigkeit“ in der Politik und weniger Dauer-Wahlkampf. „Die maximale Zeit zwischen zwei Wahlkämpfen in Deutschland ist sechs Monate“, hatte der Bundestagsvize beklagt.
Allein im kommenden Jahr finden in fünf Bundesländern an vier unterschiedlichen Terminen Landtagswahlen statt. Den Anfang macht Baden-Württemberg am 8. März. Es folgen Rheinland-Pfalz am 22. März, Sachsen-Anhalt am 6. September sowie Berlin und Mecklenburg-Vorpommern am 20. September. Hinzu kommen in mehreren Bundesländern Kommunalwahlen.
Mit Ausnahme der Bremer Bürgerschaft werden alle Landesparlamente für fünf Jahre gewählt. In Bremen sind es wie beim Bundestag vier Jahre.