USA: Mann bei Razzia von Mitarbeiter der Einwanderungsbehörde erschossen

Bei einem Einsatz der US-Einwanderungsbehörde ICE nahe Chicago stirbt ein Mann. Der Vorfall entfacht die Kritik an Donald Trumps Einwanderungspolitik neu.

Ein Mitarbeiter der US-Einwanderungsbehörde ICE hat bei einer Razzia gegen Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis in einem Vorort von Chicago einen Mann erschossen. Der Mann sollte festgenommen werden, teilte das US-Heimatschutzministerium am Freitag mit. Er habe bei einer Fahrzeugkontrolle den ICE-Mitarbeiter mitgeschleift. Dieser habe dann auf den Mann gefeuert. Das Ministerium sprach von „angemessener Gewaltanwendung“. Der nicht namentlich genannte Beamte sei verletzt worden und in stabilem Zustand. Dem Erschossenen warf das Ministerium vor, er sei in der Vergangenheit durch rücksichtsloses Fahren aufgefallen.

Kritik an Vorgehen der Einwanderungsbehörde

Die Abgeordnete im Parlament des Bundesstaates Illinois, Lilian Jimenez, warf der Einwanderungsbehörde ein unverantwortliches, alle Bürger gefährdendes Vorgehen vor. „Sie haben einem Mitglied unserer Gemeinschaft das Leben genommen.“ Der Gouverneur von Illinois, JB Pritzker, forderte auf X eine „vollständige, faktenbasierte Aufklärung des heutigen Vorfalls“.

Zu den tödlichen Schüssen kam es im Rahmen einer von der Regierung von Präsident Donald Trump am Montag gestarteten Initiative mit dem Namen „Operation Midway Blitz“. Ziel sei die Durchsetzung der Einwanderungsgesetze in Chicago und anderen Teilen von Illinois. Trump hatte in den vergangenen Wochen damit gedroht, zur Bekämpfung von Kriminalität und illegaler Einwanderung Truppen der Nationalgarde und Bundesbeamte in das von den Demokraten regierte Chicago zu schicken. Die Drohungen lösten in Chicago und seinen Vororten Proteste aus.