Auszeichnungen: Landtagsgeschmiere: Bündnis distanziert sich von 25-Jährigem

Ein Mann wird nach einer Farbattacke am Landtag zu einer Geldstrafe verurteilt. Nun distanziert sich auch das „Bündnis Niedersachsen packt an“ von ihm.

Nach der verhängten Geldstrafe wegen Schmierereien am Landtag distanziert sich auch das „Bündnis Niedersachsen packt an“ von dem verurteilten 25-Jährigen. Vor drei Jahren war ein Video des jungen Mannes im Wettbewerb „Erfolgsgeschichten aus Niedersachsen 2.0“ gewürdigt worden. Authentische Beispiele und Integrationsleistungen sollten darin gezeigt werden. 

Seinerzeit habe es keinerlei Anzeichen oder Erkenntnisse für entsprechende politische Aktivitäten oder antisemitische Äußerungen gegeben, hieß es am Montag aus der Staatskanzlei. Das Bündnis ist eine Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der beiden großen christlichen Kirchen, der Unternehmerverbände und der Landesregierung. Der Verurteilte fühlt sich ethnisch den Palästinensern zugehörig und soll Familie in Gaza haben.

Aus Protest gegen die Situation in Gaza beschmierten mehrere Täter im vergangenen Jahr mit roter Farbe den Landtag in Hannover mit den Wörtern „Free Gaza“ und einem islamistischen Symbol. Bislang wurde nur der 25-Jährige gefasst. Der geständige Angeklagte war vom Amtsgericht Hannover wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung zu 100 Tagessätzen je 20 Euro verurteilt worden. Er muss also 2.000 Euro zahlen. 

Mit roter Farbe habe er die denkmalgeschützte Außenansicht beschmiert und besprüht. Die Substanz der Fassade wurde laut dem Leiter des Gebäudemanagements des Landtags derart beeinträchtigt, dass Kosten von rund 70.000 Euro für Reinigung und Instandsetzung entstanden.