Strafprozess gegen Polizist: Ex-Bundespolizist wegen Mordes an Freundin verurteilt

Ein Mann erschießt seine Freundin, als diese in der Küche kocht. Später sagt er, es sei ein Unfall gewesen. Doch das Landgericht glaubt seine Version nicht.
Ein ehemaliger Bundespolizist ist vom Landgericht Frankfurt wegen der heimtückischen Ermordung seiner Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. „Es war eine spontane Tötung“, sagte der Vorsitzende Richter Jörn Immerschmitt in der Urteilsbegründung. Die beiden hätten sich an dem Abend im Mai 2024 in der Wohnung der Frau in Weilrod im Hochtaunuskreis gestritten, wahrscheinlich wegen seines Alkoholkonsums.
Die 23-jährige Frau habe mit einer Äußerung das Selbstwertgefühl des Mannes verletzt, daraufhin habe dieser seine Dienstwaffe geholt, geladen und seine Freundin, die in der Küche kochte, erschossen. „Direkt danach waren Sie entsetzt von der Tat und hätten sie gerne ungeschehen gemacht“, so der Richter zu dem 24-jährigen Mann.
Urteil noch nicht rechtskräftig
Mit dem Urteil folgte das Schwurgericht dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Der Rechtsanwalt des Mannes hatte auf eine Haftstrafe von drei Jahren und eine sofortige Haftentlassung plädiert. Sein Mandant hatte angegeben, es habe sich um einen Unfall gehandelt – dies wertete das Gericht jedoch als Schutzbehauptung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.