Champions League: Druck wächst: Leverkusen verspielt Führung gegen PSV

Bayer Leverkusen kommt in der Champions League nicht richtig in Fahrt. Gegen die PSV Eindhoven reicht es trotz Chancenplus nur zu einem Remis.

Bayer Leverkusen hat auch im zweiten Spiel in der Champions League unter Neu-Trainer Kasper Hjulmand nur einen Punkt geholt. Die Werkself kam gegen den niederländischen Meister PSV Eindhoven trotz eines Chancenplus nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Damit steht die Werkself in der Königsklasse schon jetzt gehörig unter Druck.

Der in die Startelf gerutschte Neuzugang Christian Kofane hatte Leverkusen in der 65. Minute in Führung gebracht. Nur wenig später sorgte Ismael Saibari (72.) für den Ausgleich. 

Angesichts der kommenden Aufgaben gegen Titelverteidiger Paris Saint-Germain, Benfica Lissabon, Manchester City und Newcastle United war nach dem knappen Remis am ersten Spieltag beim FC Kopenhagen schon vor Anpfiff die Last zu spüren. „Der Druck ist immer da. Aber wir denken nur an dieses Spiel. Wenn wir unser Spiel durchziehen, haben wir immer eine Chance zu gewinnen“, hatte Hjulmand vor der Partie gesagt. 

Schick und Andrich fehlten verletzt

Im Vergleich zum Bundesliga-Sieg beim FC St. Pauli nahm der Däne drei Änderungen vor. Neuzugang Kofane ersetzte den verletzten Stürmer Patrik Schick (Oberschenkelprobleme). Zudem rückte Equi Fernández für den nach Adduktorenproblemen nicht rechtzeitig fit gewordenen Robert Andrich in die Startelf, während Ernest Poku anstelle von Eliesse Ben Seghir begann.

Vor 30.210 Zuschauern erwischten die Gäste zunächst den besseren Start. Bereits bei der ersten Chance tauchte Ivan Perišić (4.) nach einer Flanke gefährlich vor dem Tor auf und köpfte aus kurzer Distanz ein. Doch der Treffer wurde nach VAR-Überprüfung wegen Abseits aberkannt. Ein Weckruf für Leverkusen, das sich danach zunehmend ins Spiel kämpfte.

Ex-Leverkusener Kovar hält die Null 

Besser in Fahrt scheiterte Alejandro Grimaldo (11.) aus spitzem Winkel am Pfosten, nur wenige Minuten später probierte es Aleix Garcia (15.) aus der zweiten Reihe. Einen Schuss des Ex-Eindhoveners Malik Tillman parierte Ex-Bayer-Schlussmann Matej Kovar (25.). Nach einer halben Stunde hatten die Hausherren bereits 7:1-Torschüsse, doch die Verwertung blieb aus. 

Stattdessen wurde die PSV kurz vor der Pause griffiger und das Spiel dadurch ausgeglichener. Fast gleichzeitig verschärfte sich die Personalsituation bei Bayer: Außenverteidiger Axel Tape musste (42.) angeschlagen vom Feld. Damit wuchs die Ausfallliste bei den Gastgebern weiter an, noch bevor der erste Durchgang beendet war.

Bayer-Führung währt nur kurz

Auch der erste Abschluss des zweiten Durchgangs ging an Leverkusen: Ernest Poku traf das Außennetz (48.). Danach fehlten der Werkself etwas Tempo und Präzision. PSV, die mit Trainer Peter Bosz einen Mann mit Bayer-Vergangenheit an der Seitenlinie hat, konnte das Spiel dadurch ausgeglichen gestalten und offensiv immer wieder Nadelstiche setzen. 

Doch dann durfte Bayer endlich verdient jubeln: Kofane zeigte sich bei einem Missverständnis in der PSV-Abwehr – Jerdy Schouten hatte völlig unbedrängt in der eigenen Box einen verheerenden Rückpass zu Amrando Obispo gespielt – hellwach und verwandelte aus rund elf Metern eiskalt unten links.

Die Führung hielt allerdings nur kurz. PSV brachte sofort nach dem Treffer wieder Tempo ins Spiel und drängte in Richtung Strafraum. Dort nutzte Saibari ein präzises Zuspiel von Guus Til und schlenzte halblinks aus gut zehn Metern überragend an Mark Flekken vorbei ins lange Eck.