Soziales: Pflegen & Wohnen wieder in städtischem Besitz

Rund 2.400 Pflegeplätze und 2.000 Beschäftigte: Wie Hamburg mit dem Rückkauf von Pflegen & Wohnen seine Verantwortung für die Pflege unterstreichen will.
Das Unternehmen Pflegen & Wohnen befindet sich wieder vollständig in städtischer Hand. Mit Ablauf des dritten Quartals habe die Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH (HGV) die Gesellschafteranteile von der Deutsche Wohnen SE übernommen, teilten die Finanz- und Sozialbehörde mit. Das bereits 1619 aus den Anfängen eines Werk- und Zuchthauses entwickelte Pflegeunternehmen war 2007 durch den Beschluss des damaligen CDU-Senats privatisiert worden.
Pflegen & Wohnen bietet rund 2.400 stationäre Pflegeplätze
Pflegen & Wohnen Hamburg betreibt den Angaben zufolge in der Stadt rund 2.400 stationäre Pflegeplätze, was rund 15 Prozent des Marktes entspreche. Es betreue unter anderem auch verhaltensauffällige Menschen mit Demenz, Menschen im Wachkoma oder mit richterlichem Unterbringungsbeschluss. Die Zahl der Beschäftigten liege bei rund 2.000.
„Mit dem Ankauf bekennt sich der Senat zu seiner Verantwortung, eine zeitgemäße pflegerische Grundversorgung für Hamburgerinnen und Hamburger vorzuhalten und diese langfristig zu sichern“, erklärte Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD). Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) sagte, das Unternehmen sei wirtschaftlich solide aufgestellt und werde als Teil des städtischen Konzerns zur Versorgungssicherheit beitragen – ohne Belastung für den Haushalt.
Debatten um Kürzungen verunsichert Menschen
Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Linus Görg, sagte, viele Menschen seien zutiefst verunsichert, wenn sie von drohenden Kürzungen bei der Pflege hörten – etwa bei der Debatte im Bund um die Abschaffung des Pflegegrads 1. „Statt die Menschen mit Kürzungsdebatten zu verunsichern, zeigt Hamburg, wie es anders geht: verlässlich, planungssicher und mit klarem Kompass für den Alltag der Menschen in unserer Stadt.“