Oberstes US-Gericht weist Berufung von Epstein-Komplizin Maxwell ab

Das Oberste Gericht der USA hat die Berufung der Komplizin des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, Ghislaine Maxwell, gegen ihre Haftstrafe abgewiesen. Der Supreme Court in Washington lehnte es am Montag ab, sich mit dem Berufungsantrag zu befassen. Seine Gründe für diese Entscheidung nannte da Gericht nicht.

Maxwells Anwalt David Markus reagierte „schwer enttäuscht“, kündigte aber weitere Schritte gegen das Hafturteil an. „Dieser Kampf ist noch nicht vorbei“, erklärte Markus. „Wir werden weiter alle verfügbaren Möglichkeiten ausschöpfen, um für Gerechtigkeit zu sorgen.“

Maxwells Anwälte hatten argumentiert, die ehemalige Lebensgefährtin Epsteins sei durch eine Vereinbarung von 2007 vor einer Strafverfolgung geschützt. Sie ist der einzige Mensch aus Epsteins Umfeld, der im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen den Sexualstraftäter verurteilt worden war.

Die 63-Jährige erhielt 2022 wegen Sexhandels mit Minderjährigen und weiterer Vergehen eine 20-jährige Haftstrafe. Die Britin hatte über Jahre hinweg minderjährige Mädchen und junge Frauen für den sexuellen Missbrauch durch Epstein rekrutiert. 

Der verurteilte Sexualstraftäter Epstein war 2019 erhängt in seiner Gefängniszelle in New York aufgefunden worden. Nach Behördenangaben hatte der frühere Geschäftsmann Suizid begangen. Um den Tod Epsteins ranken sich zahlreiche Verschwörungstheorien.

Epstein war einst ein mächtiger Investor mit Beziehungen zu hochrangigen Persönlichkeiten in den USA und im Ausland, darunter dem heutigen US-Präsidenten Donald Trump. Die US-Justiz legte ihm die Vergewaltigung junger Frauen und Mädchen zur Last, wegen seines Todes 2019 kam es aber nicht zum Prozess. 

Trump ist in dem Fall im eigenen Lager unter Druck geraten, weil seine Regierung nicht wie versprochen Licht in den Skandal gebracht hat. Im August veröffentlichte das Justizministerium eine Mitschrift einer Befragung Maxwells durch Vize-Justizminister Todd Blanche, in der sie sagte, nie ein unangemessenes Verhalten Trumps beobachtet zu haben. Wenige Tage nach der Befragung wurde sie in eine Haftanstalt mit geringeren Sicherheitsvorkehrungen im Bundesstaat Texas verlegt.