Kliniksterben: Klinik-Aus in Zerbst: Verdi ruft zur Versammlung

Nach dem angekündigten Aus für die Klinik Zerbst will Verdi mit den Beschäftigten über die nächsten Schritte sprechen. Die Gewerkschaft fordert ein klares Signal von der Politik.
Nach der geplanten Schließung der Klinik Zerbst durch den Betreiber Helios plant die Gewerkschaft Verdi eine Mitgliederversammlung. Demnach sollen die aktuelle Situation und die nächsten Schritte mit den Beschäftigten des Klinikums am Freitag besprochen werden. „Die Schließung dieses Krankenhauses wäre ein fatales Signal – wir fordern die Ministerin auf, jetzt Verantwortung zu übernehmen und den Standort zu sichern“, sagte die zuständige Gewerkschaftssekretärin Ulrike Lorenz gerichtet an Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD).
Am Montagabend war bekanntgeworden, dass das Helios-Klinikum in Zerbst zum Ende des Jahres in seiner bisherigen Form geschlossen werden soll. Der stationäre Betrieb werde am 19. Dezember voraussichtlich eingestellt, teilte das Unternehmen mit. Der ambulante Betrieb soll fortgeführt werden.
Kritik an Art und Weise der Ankündigung
Die rund 270 Beschäftigten sind demnach informiert worden. Mit allen Betroffenen werde über Beschäftigungsmöglichkeiten an anderen Helios-Standorten gesprochen. Vorausgegangen war ein Gespräch zwischen der Geschäftsführung, dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld und dem Gesundheitsministerium. Gemeinsames Ziel sei es, die Versorgungsstrukturen sicherzustellen, sagte Gesundheitsministerin Grimm-Benne.
Die Landesärztekammer kritisiert die Art und Weise der Ankündigung des Klinikbetreibers: Helios werde seiner Verantwortung nicht gerecht, sagte der Präsident der Ärztekammer Sachsen-Anhalt, Uwe Ebmeyer. „Ziel muss es sein, gemeinsam ein zukunftsfähiges Konzept zu entwickeln, das mindestens die Grundversorgung sicherstellt und den Mitarbeitern rasch mehr Sicherheit und Klarheit gibt.“