Vogelgrippe in Brandenburg: Vogelgrippe: Was Verbraucher und Naturfreunde wissen müssen

Wildvögel können die Vogelgrippe verbreiten. Der Verbraucher kann sich den Gänsebraten weiter schmecken lassen. Was gilt es für Naturfreunde zu beachten?

Wildvögel können das Vogelgrippe-Virus verbreiten. Die Bevölkerung wird gebeten, Fundorte toter Vögel den Veterinärbehörden zu melden, die Tiere aber nicht selbst anzufassen. Auch Haustiere sollen ferngehalten werden.

Auf Besuche nahe Kranich-Rastplätzen für Vogel-Beobachtungen wie etwa an den Linumer Teichen sollen Naturfans verzichten. Als Infektionsrisiko gilt zum Beispiele der Kot der Tiere.

Die Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Christa Kühn, sagte dem RBB-Inforadio, Menschen sollten nicht in die Nähe der Kraniche kommen, um nicht über ihre Schuhe möglicherweise das Virus weiterzuverbreiten. Führungen in diese Gebiete sind derzeit abgesagt.

Zudem sollen die Vögel nicht gestört oder aufgescheucht werden. Die Tiere gingen dann vielleicht zu Rastplätzen, wo sie sonst nicht hingehen würden, also tragen zur Verbreitung bei, wie die Expertin des FLI bei Greifswald sagte. „Jede Störung führt dazu, dass sie gestresst sind und dann auch noch weiter anfällig für das Virus sind.“

Wie hoch ist das Risiko für die Bevölkerung?

Das Risiko einer Infektion für die allgemeine Bevölkerung bezeichnete FLI-Präsidentin Kühn als gering. „Etwas mehr gefährdet sind die Menschen, die wirklich mit den infizierten und toten Vögeln zu tun haben“, so Kühn im RBB-Inforadio. In den USA etwa hatten sich in der Vergangenheit Mitarbeiter von Geflügelbetrieben infiziert.

Können sich Menschen über Geflügelprodukte infizieren?

Dem Bundesinstitut für Risikobewertung liegen bisher keine Daten vor, die belegen, dass sich Menschen über Lebensmittel mit dem Vogelgrippe-Virus infiziert hätten und erkrankt wären. Da das Virus empfindlich gegenüber hohen Temperaturen sei, seien bei gut durcherhitzten Lebensmitteln gesundheitliche Beeinträchtigungen nicht zu erwarten. Geflügelfleisch soll also keine rote oder rosa Farbe mehr haben und es soll kein roter Fleischsaft austreten. Eier sollten vor dem Verzehr gekocht werden, bis Eiweiß und Eigelb fest sind, wie es vom Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin hieß.

Was sollen Betriebe zur Eindämmung tun?

Geflügelhalter sollen zur Eindämmung der Tierseuche ihre Hygienevorkehrungen hoch fahren. Betroffene Landkreise wiesen in Allgemeinverfügungen erhöhte Desinfektionsmaßnahmen an und spezielle Kleidungsvorschriften. Geflügel soll abgesondert werden und möglichst in Ställe oder Unterstände kommen. So soll vermieden werden, dass es Kontakt mit Wildvögeln gibt und deren Exkremente auf das gehaltene Geflügel fallen.