„Springsteen: Deliver Me From Nowhere“: Gab es die Springsteen-Freundin aus dem Film wirklich?

„Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ zeigt den Rockstar in seiner dunkelsten Phase. Im Film kommt ihm unter anderem seine Freundin zu Hilfe – gab es sie auch im wahren Leben?

Es sind mit die bewegendsten Minuten im neuen Biopic über Bruce Springsteen: Ein letztes Mal trifft sich Springsteen, gespielt von Jeremy Allen White, mit seiner Freundin Faye Romano, gespielt von Odessa Young, in dem Diner, in dem die alleinerziehende Mutter arbeitet. Ihre Beziehung ist am Ende, der Rockstar schafft es einfach nicht, sich auf sie einlassen. Er könne sie nicht besser lieben, als er es gerade tue, sagt er ihr. „Aber ich weiß, dass das nicht reicht“, so seine Worte im Film. Faye wirft ihm unter Tränen vor, er laufe vor seinen Problemen weg, anstatt sich ihnen zu stellen.

„Springsteen: Deliver Me From Nowhere“ heißt der Kinofilm, der sich auf eine Phase in Springsteens Leben konzentriert, die von Depressionen geprägt war. Wir sehen den Rockstar, wie er sich 1982 in eine einsame Waldhütte in seiner Heimat New Jersey zurückzieht und dort das düstere Album „Nebraska“ aufnimmt. Alleine, auf Kassette, in seinem Schlafzimmer. 

Es ist ein starkes Biopic, zum einen, weil Jeremy Allen White den Rockstar mit Hingabe verkörpert, aber auch, weil sich der Film überwiegend an Springsteens Beschreibungen aus seiner Biografie „Born To Run“ orientiert. Nur bei einer Sache hat Regisseur Scott Cooper ein größeres Zugeständnis gemacht: Die Freundin im Film, die blonde Faye Romano, die gab es so nicht wirklich. 

Bruce Springsteen hatte Mühe, sich zu binden

Sie sei inspiriert von mehreren Frauen, mit denen Bruce Springsteen damals liiert war, so Cooper laut „New York Times“. Im echten Leben war Springsteen von 1978 bis 1982 mit der Schauspielerin Joyce Heyser zusammen. Danach hatte er kurzlebige Beziehungen mit mehreren Frauen. In seinen Memoiren erwähnt Springsteen tatsächlich auch eine Freundin, die ein kleines Kind hatte. 

Die Mühe, sich zu binden, die Springsteen damals aufgrund seiner mentalen Verfassung hatte, sei entscheidend für den Film gewesen, so Cooper in mehreren Interviews.

Auf der Leinwand steht am Ende die Männerfreundschaft zwischen Bruce Springsteen und dessen Manager Jon Landau (Jeremy Strong) im Zentrum. Doch es sind auch die Worte der fiktiven Faye Romano, die Springsteen dazu bringen, sich Hilfe zu holen und sich seinen Traumata zu stellen. 

Das romantische Happy End für Bruce Springsteen ließ im wahren Leben noch etwas auf sich warten. Aber es kam: Nach einer ersten Ehe mit Model Juliane Phillips, die 1989 geschieden wurde, heiratete er 1991 seine Backgroundsängerin Patti Scialfa. Mit ihr ist er bis heute liiert, das Paar hat drei gemeinsame Kinder. 

Ihr Kennenlernen hat es indirekt in den Film geschafft: Die beiden sind sich zum ersten Mal im „Stone Pony“ begegnet, der Bar in New Jersey, vor der auch die fiktive Faye Romano und Springsteen sich im Film verlieben.