Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA: Sean Astin als neuer Präsident gewählt

Sean Astin wurde zum SAG-AFTRA-Präsidenten gewählt und folgt damit seiner Mutter Patty Duke, die das Amt vor 37 Jahren innehatte.
Eine Familientradition setzt sich fort: Sean Astin (54) ist am Freitag mit überwältigender Mehrheit zum neuen Präsidenten der Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA gewählt worden. Der 534-jährige „Herr der Ringe“-Star tritt damit in die Fußstapfen seiner Mutter Patty Duke, die vor 37 Jahren dasselbe Amt innehatte. Mit fast 80 Prozent der Stimmen setzte sich Astin deutlich gegen seinen Kontrahenten Chuck Slavin durch, der lediglich etwas mehr als 20 Prozent erhielt, wie „The Hollywood Reporter“ berichtet.
An Astins Seite wird Michelle Hurd (58) als Schatzmeisterin fungieren. Die Schauspielerin aus „Star Trek: Picard“ sicherte sich etwa 65 Prozent der Stimmen gegen ihren Konkurrenten Peter Antico. Beide werden nun die mächtige 160.000 Mitglieder starke Gewerkschaft leiten, die 2023 durch ihren historischen Streik internationale Schlagzeilen machte.
Optimismus trotz schwieriger Zeiten
„Jetzt ist die Zeit für Optimismus und Kreativität“, erklärte Astin demnach unmittelbar nach seinem Wahlsieg. Der Schauspieler zeigte sich hocherfreut über das Vertrauen der Mitglieder: „Ich bin begeistert, dass die Mitglieder mir erlaubt haben, unsere traditionsreiche Organisation aus diesem herausfordernden Moment herauszuführen und in eine Zukunft zu führen, die von Vertrauen, Fortschritt und kompromissloser Interessenvertretung geprägt ist.“
Hurd kündigte ihrerseits an, die Ressourcen der Gewerkschaft zu „schützen und zu vermehren“. Die Branche befinde sich in einem Übergangszustand mit echten Herausforderungen, doch sie sei optimistisch und bereit zu kämpfen, so die neue Schatzmeisterin.
Kontinuität nach Fran Dreschers Ära
Nachdem die bisherige Präsidentin Fran Drescher (67) nicht mehr zur Wiederwahl angetreten war, setzen Astin und Hurd nun auf Kontinuität. Beide hatten bereits unter der „Nanny“-Darstellerin im Vorstand gedient und waren Teil des Verhandlungskomitees während des erfolgreichen Streiks 2023. Ihr Wahlprogramm konzentriert sich auf die Rückführung von Produktionen in die USA, verbesserten Zugang zu Gesundheits- und Rentenplänen sowie verstärkte KI-Schutzmaßnahmen.
Erste Bewährungsprobe steht bevor
Lange werden die beiden Neulinge nicht haben, um sich einzuarbeiten. Bald beginnen die Vorbereitungen für die Vertragsverhandlungen 2026, wenn der aktuelle SAG-AFTRA-Vertrag am 30. Juni ausläuft. Es wird die erste Rückkehr an den Verhandlungstisch seit dem erfolgreichen Schauspielerstreik von 2023 sein.
Die Alliance of Motion Picture and Television Producers, die im Namen der Studios und Streaming-Dienste verhandelt, reagierte prompt auf die Wahlergebnisse. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Präsident Astin, um die wichtigsten Anliegen der SAG-AFTRA-Darsteller anzugehen und gleichzeitig Stabilität und Chancen in unserer Branche zu fördern“, teilte die Organisation mit.