Steuerreformen: Midyatli fordert Reform der Erbschaftssteuer

Die Kluft zwischen Arm und Reich in Deutschland wächst. Immer wieder werden höhere Steuern für besonders vermögende Menschen ins Spiel gebracht. Serpil Midyatli möchte über Erbschaftssteuer reden.

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Serpil Midyatli macht sich für eine stärkere Besteuerung großer Erbschaften stark. Heutzutage sei es fast egal, wie sehr man sich anstrenge. Ohne zu erben, schaffe man es kaum noch, eigenes Vermögen aufzubauen, sagte die Politikerin. „Gleichzeitig wachsen die Kontostände der Überreichen ins Unendliche. Das hält eine Gesellschaft auf Dauer nicht aus. Deshalb müssen wir umverteilen.“

Die SPD fordere seit Jahren eine Steuerreform, mit der extreme Vermögen und große Erbschaften gerechter besteuert werden, so Midyatli, die in Schleswig-Holstein Oppositionsführerin und SPD-Landeschefin ist. „Ich lasse auch die Horrorgeschichten von Erzkonservativen und Familienunternehmern nicht gelten.“ Mit der SPD werde niemand die eigenen vier Wände verlieren oder den Betrieb der Eltern aufgeben müssen.

Aus Midyatlis Sicht stimmt etwas nicht mit der Politik, wenn aktuell nicht mal zwei Prozent Steuern auf die Milliarden-Erbschaften des letzten Jahres anfallen. „Immense Vermögen dürfen nicht am Staat vorbei vererbt werden.“

Sie begrüße, dass Teile der Union auch Reformbedarf sehen. „Das ist eine Chance, die wir jetzt gemeinsam in den Beratungen über die Stabilisierung des Bundeshaushaltes mitdiskutieren sollten.“