Naturschutz: Mehr Vielfalt auf dem Friedhof: Nabu zeigt, wie es geht

Glockenblumen statt Exoten: Wie ein Mustergrab Insekten, Vögel und Besucher begeistert – und warum heimische Pflanzen auf Friedhöfen oft unterschätzt werden.
Mit einem naturnah gestalteten Mustergrab auf dem Sophien-Friedhof in Mitte will der Naturschutzbund Berlin (Nabu) Angehörige, Gärtner und Besucher für eine ökologisch sinnvolle Bepflanzung begeistern. „Hier wachsen nun Glockenblumen, Fette Henne und Vergissmeinnicht – sie bieten Insekten und Vögeln Nahrung und Lebensraum. Wir möchten zeigen, dass naturnahe Gräber nicht nur schön aussehen, sondern auch pflegeleicht sind“, sagte Janna Einöder, Referentin für Stadtgrün.
Friedhöfe können laut Nabu auch wertvolle Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen sein. Alte Bäume, dichte Hecken und historische Mauern bieten Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleinsäuger. Auch die Bepflanzung der Gräber spiele eine Rolle für die biologische Vielfalt.
Potenzial oft ungenutzt
Das Potenzial heimischer Wildpflanzen bleibe vielerorts ungenutzt. Statt ökologisch wertvoller Arten landeten häufig gezüchtete Zierpflanzen aus dem Baumarkt auf den Gräbern – schön anzusehen, aber für Insekten oft nutzlos. Dabei könnten heimische Pflanzen nicht nur die Artenvielfalt fördern, sondern auch pflegeleichter sein.
Im Internet hat der Nabu eine Anleitung für die naturnahe Gestaltung von Gräbern veröffentlicht.
Anleitung zur naturnahen Gestaltung von Gräbern