Straßenmöblierung: Herrenknecht legt im Blumenkübel-Streit nach: „Sesselfurzer“

Im Streit um entfernte Blumenkübel in Schwanau bleibt Unternehmer Herrenknecht hart: Kübel seien ein rotes Tuch, die Beamten Sesselfurzer. Wie das Rathaus darauf reagiert.

Im Streit zwischen der badischen Gemeinde Schwanau und dem Unternehmer Martin Herrenknecht bleiben das Rathaus und der Maschinenhersteller unversöhnlich. Bürgermeister Marco Gutmann (parteilos) betonte laut „Badischer Zeitung“, er sei zwar bereit, eine Lösung zu finden, es gebe auch bereits Ideen. „Wenn das aber nicht funktioniert, bin ich in der Pflicht, Recht und Ordnung herzustellen.“ Herrenknecht hingegen kündigte erneut an, es würden wieder Blumenkübel entfernt werden, sollte die Gemeinde weitere aufstellen. „Die Kübel sind für mich ein rotes Tuch“, sagte er. 

Der Familienkonzern Herrenknecht hatte bestätigt, dass der Gründer mehrere Pflanzenbehälter entfernen ließ. Diese könnten seine Mitarbeiter auf dem Weg zur Arbeit gefährden. Für den Unternehmer steht fest: „Wenn die jetzt neue Kübel da hinstellen, dann sind die am nächsten Tag alle beim Landratsamt. Die wird der Herrenknecht wieder abbauen, damit die Sesselfurzer endlich mal merken, worum es geht in Deutschland“, sagte Herrenknecht der „Badischen Zeitung“. 

Neue oder weitere Kübel Sache der Gemeinde

Rund 20 Blumenkübel waren vor rund zwei Monaten in der kleinen Gemeinde südlich von Offenburg auf den Durchgangsstraßen aufgestellt worden, die weiter zum Werksgelände der Herrenknecht AG führen. Ein Teil der Behälter, die zur Beruhigung des Verkehrs vor und hinter Parkbuchten aufgestellt worden waren, steht laut Unternehmen nun bei Herrenknecht. 

Das zuständige Landratsamt hatte Ende der vergangenen Woche in Offenburg mitgeteilt, die Behörde habe mit der Gemeinde ein Möblieren der Straße – dazu zählten auch die Pflanzenkübel – als Mittel gesehen, um den Verkehr zu beruhigen. „Solche Gestaltungselemente tragen dazu bei, das Straßenbild im Sinne der angeordneten Verkehrsregelung klar zu strukturieren und das Geschwindigkeitsniveau zu senken“, sagte ein Sprecher. Das sei weiter die Auffassung der Behörde. Ob und wann wieder eine Möblierung erfolge, sei Sache der Gemeinde.

Das Unternehmen stellt große Tunnelbohrmaschinen her und beschäftigt rund 5.000 Menschen.