Fußball-Bundesliga: Nicht schon wieder ein Trainerwechsel: VfL kämpft um Simonis

Die Zahlen sprechen gegen den Trainer des VfL Wolfsburg. Sechs Niederlagen in sieben Spielen. Auf das Pokal-Aus folgt ein 2:3 gegen Hoffenheim. Trotzdem soll Paul Simonis vorerst bleiben.
Beim VfL Wolfsburg soll Trainer Paul Simonis noch mindestens eine Chance am Freitagabend im Nordduell bei Werder Bremen bekommen. Das bekräftigte Sportdirektor Sebastian Schindzielorz nach dem 2:3 (1:1) gegen 1899 Hoffenheim. Auch der Wolfsburger Kapitän Maximilian Arnold sprach sich dafür aus.
„Ich höre nicht auf, daran zu glauben. Ich höre nicht auf, daran zu arbeiten“, sagte Schindzielorz über die Zusammenarbeit mit dem erst vor dieser Saison verpflichteten Niederländer. „Garantien sind in dieser Branche sehr schwierig. Von daher kann ich nur das beantworten, was der nächste Schritt für uns ist. Und das ist Bremen. Das gehen wir gemeinsam an!“
Fünf Tage nach dem peinlichen Pokal-Aus gegen Holstein Kiel verloren die Wolfsburger in der Fußball-Bundesliga gleich das nächste wichtige Heimspiel. In den vergangenen sieben Pflichtspielen kassierte der Volkswagen-Club sechs Niederlagen.
Kapitän stärkt Trainer
Trotzdem hat Simonis auch innerhalb des Teams noch Fürsprecher. „Wir haben nach wie vor einen sehr intensiven und sehr guten Austausch. Ich habe das Gefühl, dass er die Mannschaft noch erreicht. Das hat man heute auch gesehen“, sagte Kapitän Arnold.
Gegen den Trainer spricht neben den Ergebnissen auch der Umstand, dass eine sportliche Entwicklung einfach nicht zu erkennen ist. Gegen Hoffenheim gaben auch die beiden Tore von Mohammed Amoura dem Team keine Sicherheit.
Für eine weitere Zusammenarbeit spricht, dass der VfL nicht schon wieder den Trainer austauschen will. Simonis ist bereits der fünfte Chefcoach, seit Oliver Glasner den Volkswagen-Club 2021 in die Champions League führte und danach verließ.
Simonis: „In diesen Momenten lernst du sehr viel“
„Ich habe letzte Saison eine sehr einfache Saison gehabt mit vielen Siegen und dem Pokalsieg“, sagte Simonis und meinte damit sein erfolgreiches Cheftrainer-Debüt beim niederländischen Club Go Ahead Eagles Deventer. „Das ist eine schwierige Zeit. Aber mein Kollege hat mir gesagt: In diesen Momenten lernst du sehr viel.“
Hoffenheims Coach Christian Ilzer stand noch vor sechs Monaten rund um ein 2:2 in Wolfsburg selbst stark in der Diskussion. Nach dem dritten Bundesliga-Sieg in Serie steht sein Team jetzt auf Platz sechs.
Aufsichtsrat entscheidet
Wie genau es weitergeht, entscheidet beim VfL aber immer noch der einflussreiche Aufsichtsrat, in dem mehrere aktive und ehemalige Topmanager des Mutterkonzerns Volkswagen sitzen. Das Bekenntnis zu Simonis hat nur so lange einen Wert, wie auch das Kontrollgremium noch hinter Schindzielorz und Sport-Geschäftsführer Peter Christiansen steht.
„Ich habe nichts Anderweitiges gehört“, sagte der Sportdirektor. „Es ist völlig normal, dass es Kritik gibt, wenn die Ergebnisse nicht da sind. Nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, dass wir einen guten Austausch untereinander haben und dass wir die Dinge versuchen, gemeinsam zu lösen.“




