Unvereinbarkeit: Hagel schwört CDU im Kampf gegen die AfD ein

Immer wieder debattiert die Union über die Brandmauer. CDU-Chef Hagel, die Landtagswahl im Blick, pocht auf eine scharfe Abgrenzung. Wählern radikaler Parteien will er aber eine Brücke bauen.

CDU-Spitzenkandidat Manuel Hagel will AfD-Wählern im Landtagswahlkampf eine „goldene Brücke“ zur Union bauen. „Wir kämpfen gegen radikale und populistische Parteien, aber wir bauen deren Wählerinnen und Wählern eine goldene Brücke zurück in die Mitte“, heißt es in einem Positionspapier Hagels, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Als bürgerliche Volkspartei sei die CDU die integrierende Kraft in der demokratischen Mitte, die unterschiedlichste Menschen zusammenführe. 

Mit dem Positionspapier will Hagel heute bei einem Treffen in Stuttgart die Funktions- und Mandatsträger seines Landesverbands im Kampf gegen die AfD einschwören. Erwartet werden rund 230 CDU-Politiker – Bundestags- und Landtagsabgeordnete, Landräte und Oberbürgermeister, Ortsvorsitzende, Landtagskandidaten, Kreisgeschäftsführer.

Hagel: AfD macht Menschen Angst

Hagel will bei dem Treffen vor allem die Unvereinbarkeit der AfD mit der CDU unterstreichen. „Die AfD will zerstören, was wir an unserem Land lieben. Sie ist in allem das Gegenteil von uns. Sie ist deshalb mit uns unvereinbar“, schreibt er in seinem Papier. Die AfD arbeite gezielt daran, das Land und die Menschen zu spalten. „Sie macht den Menschen Angst, sie beschwört das Chaos, sie sät Hass, Neid und Missgunst.“ Die CDU hingegen trete gegen „Fake News, Verunsicherung und destruktiven Populismus“ an. 

Hagel betonte etwa, dass die AfD raus wolle aus der EU und damit aus dem Wohlstand. „Die AfD demoliert die deutsche Exportwirtschaft, sie vernichtet Arbeitsplätze, sie zerstört Existenzen.“ Sie wolle Deutschland zudem aus der Westbindung herausreißen und stelle die Nato infrage. „Wer für China spioniert und für Russland lobbyiert, verrät unsere nationalen deutschen Interessen.“ Die AfD sei ein Sicherheitsrisiko für Deutschland, schreibt er. 

Die CDU habe den historischen Auftrag, „zu allen Zeiten die politische Mitte zu verteidigen, Extreme zu verhindern und die freiheitlich-rechtsstaatliche Demokratie zu bewahren“, schreibt Hagel.

AfD ist Hauptgegner der CDU

Die AfD ist mit Blick auf die Landtagswahl im März 2026 der Hauptgegner der CDU. In der Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest dimap lag die AfD Mitte Oktober mit 21 Prozent auf Platz zwei hinter der CDU mit 29 Prozent. Die Grünen erreichten dabei nur 20 Prozent. Das Rennen um das Staatsministerium dürften allerdings Hagel und Grünen-Spitzenkandidat Cem Özdemir unter sich ausmachen. Mit AfD-Frontmann Markus Frohnmaier will niemand in Stuttgart koalieren.

Die CDU ringt derzeit bundesweit um die Strategie der Partei für die fünf Landtagswahlen im kommenden Jahr. In bundesweiten Umfragen kommt die AfD inzwischen auf 25 bis 27 Prozent und hat mit der Union gleichgezogen. In Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, wo nächstes Jahr neue Landesparlamente gewählt werden, ist die AfD mit Werten an die 40 Prozent in den Umfragen bereits mit Abstand stärkste Partei. Merz hatte zuletzt erneut einen klaren Abgrenzungskurs gegenüber der AfD angekündigt, distanzierte sich aber vom Begriff der Brandmauer.