Bildung: Lehrerverband kritisiert Sprach-Tests für Kita-Kinder

Ein flächendeckendes Sprach-Screening soll rechtzeitig vor der Einschulung sprachliche Defizite von Kindern aufdecken. An sich eine gute Idee, finden Lehrervertreter – üben aber dennoch Kritik.

Der Bayerische Lehrer– und Lehrerinnenverband (BLLV) hat massive Kritik an der Umsetzung der neuen Sprachtests für angehende Vorschulkinder geübt. Es sei schade, „dass ein pädagogisch so wertvolles Instrument so in den Sand gesetzt wird“, sagte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann in München. Zwar sei unumstritten, dass die diagnosegeleitete Förderung der Schlüssel zum Bildungserfolg aller Kinder sei. Doch die nun per Schnellschuss durchgezogene Art und Weise des Sprach-Screenings sei nicht sinnig, schaffe sie doch neben der Mehrarbeit viel Verwirrung und Unsicherheit.

Seit diesem Jahr wird erstmals bayernweit der Sprachstand aller Kinder erhoben, die in eineinhalb Jahren in die Schule kommen. So soll frühzeitig vor der Einschulung auf etwaige sprachliche Defizite reagiert werden können. Wer keine Bestätigung über bereits vorhandene gute Sprachkenntnisse von einer staatlich geförderten Kita vorlegt, muss mit seinem Kind deshalb in diesen Wochen zu einem verpflichtenden Sprach-Test in die Grundschule kommen.