Obama-Porträt muss weichen: Trump lässt Attentats-Bild malen und hängt es sich ins Weiße Haus

Blutverschmiert und mit erhobener Faust: Die Szene des Attentats auf Donald Trump hängt nun an prominenter Stelle im Weißen Haus. Ein Obama-Porträt musste dafür Platz machen.

Die Porträt-Obsession des Donald Trump ist bekannt. Erst kürzlich hat sich der US-Präsident öffentlich über ein Gemälde von sich im Kapitol des Bundesstaates Colorado echauffiert. Die Künstlerin Sarah Boardman hatte Trump in seinen Augen so unvorteilhaft dargestellt, dass er das Bild abhängen ließ

Nun hat Trump im Weißen Haus in Washington ein Gemälde von sich aufhängen lassen, dass mehr nach seinem Geschmack ist. Es zeigt die ikonische Szene nach dem Attentat im Wahlkampf vergangenen Sommer: Trump mit grimmigem Gesichtsausdruck, blutbespritzt, und der zum Kampf erhobenen Faust. Trump Gemälde tweet

Donald Trump beansprucht prominentesten Platz

Der angeschossene Trump grüßt ab sofort Besucher des Weißen Hauses von der Wand des großen Foyers. Das Weiße Haus veröffentlichte am Freitag ein Foto des „neuen Kunstwerks“ auf seinem offiziellen X-Account. Regierungsmitarbeiter bestätigten CNN die Authentizität des Bildes. Das Gemälde hänge damit an einem der prominentesten Plätze im East Wing des Weißen Hauses, schreibt CNN. 

Platz machen musste dafür Ex-Präsident Barack Obama. Dessen offizielles Porträt hing vorher an der Stelle. Es wurde nun entfernt und an einer anderen Wand im Foyer aufgehängt. Dafür wiederum musste ein Porträt von Obamas Vorgänger George W. Bush weichen, der künftig näher an seinem Vater, dem früheren Präsidenten George Bush senior, hängen soll.

Im Foyer des Weißen Hauses hängen traditionell an prominenter Stelle die Porträts früherer Präsidenten. Schon in seiner ersten Amtszeit hatte Trump für Aufsehen gesorgt, indem er Bilder von Bill Clinton und George W. Bush durch die von ihm favorisierten William McKinley und Theodore Roosevelt ersetzen ließ.

Weißes Haus verteidigt Entscheidung

Dass ein amtierender Präsident kurz nach Amtsantritt sich selbst an den schönsten Platz hängt, entspricht nicht ganz den Gepflogenheiten. Es sei nicht bekannt, dass sich jemals zuvor ein Präsident sein eigenes Porträt ins Weiße Haus gehängt habe, schreibt die New York Times. Das nun umgehängte Obama-Porträt etwa wurde erst 2022 offiziell enthüllt. Ein offizielles Porträt von Joe Biden gibt es noch gar nicht.

Trumps Sprecherin Karoline Leavitt verteidigte die Entscheidung. Der Präsident habe das Recht, in seinem Zuhause Dinge zu ändern, wie andere Präsidenten vor ihm auch, sagte sie laut „New York Times“. „Präsident Trump hat entschieden, vorübergehend dieses Gemälde auszustellen, das einen entscheidenden Moment in der Geschichte darstellt, in dem er beinahe sein Leben verloren hätte.“