2. Fußball-Bundesliga: Nach Fan-Kritik an Eintrittspreisen: HSV prüft Maßnahmen

HSV-Fans stören sich an den Ticketpreisen zum Saison-Endspurt. Der Club nimmt den Unmut „sehr ernst“ – und will handeln.

Nach der Kritik von Fans des Hamburger SV an den aus ihrer Sicht zu hohen Eintrittspreisen im Saison-Endspurt will der Club nachbessern. „Wir werden auf den Supporters Club und die aktive Fanszene zugehen und in den Austausch treten. Wir prüfen gerade sehr konkrete Maßnahmen, die in die zukünftige Preisgestaltung einfließen sollen“, sagte Cornelius Göbel, Direktor Fans, Kultur & Markenidentität in einem Interview auf der vereinseigenen Website. 

„Wir nehmen das sehr ernst und sehen auch die Notwendigkeit zum Handeln“, bekräftigte er. Göbel erklärte, dass der Fußball-Zweitligist unter anderem „mehr Transparenz bei der Preissetzung“ schaffen und über die Kategorisierung von Spielen sprechen wolle. 

„Förderkreis Nordtribüne“ mit Kritik

Zuletzt hatten einige Fans ihren Frust auch hinsichtlich der Preise des begehrten letzten Heimspiels gegen den SSV Ulm am 10. Mai geäußert. Nach der Partie, die schnell ausverkauft war, könnte der mögliche Aufstieg in die Bundesliga gefeiert werden. Anhänger der Hanseaten hatten beim 2:4 gegen Eintracht Braunschweig am vergangenen Wochenende mit Spruchbändern ihren Unmut Luft gemacht. 

In einem Statement des „Förderkreis Nordtribüne“ kritisierte der Fan-Zusammenschluss, dass der Verein „kein ernsthaftes Interesse an sozialverträglichen Eintrittspreisen für Fußballfans hat“. „Das vom Verein selbst kreierte „fannahe Image“ lässt daher im Gesamtkontext eher auf eine rein ökonomische Motivation schließen“, hieß es dort in einem Beitrag. 

Göbel: „HSV-Tickets sollen kein Luxusgut werden“

„Letzte Heimspieltage einer Saison gehören unabhängig vom Gegner meistens zur Kategorie A, also zu den Topspielen“, sagte Göbel. „Es geht uns als Organisation nicht darum, durch den Einzelkartenverkauf maximalen Profit zu erreichen“, stellte er klar. Die Einnahmen dienten jedoch auch zu Baumaßnahmen am Stadion. Und die Erlöse müssten auch in den Gesamtkontext eines Saisonbudgets eingearbeitet werden.

„HSV-Tickets sollen kein Luxusgut werden, mit dem nur ein Eventpublikum angezogen wird“, sagte er. Der Club strebe jedoch einen „wesentlich differenzierteren und inhaltlichen Austausch“ an, als jenen „der gerade hinsichtlich der Preisgestaltung öffentlich oder auch in Foren stattfindet.“