Studium: Studium: „Soziale Auslese“ durch hohe Mietpreise?

Die Entscheidung für einen Studienort wird für viele junge Menschen zunehmend zur Kostenfrage. Das wirkt sich auch auf die Qualität des Studiums aus.

Zum Vorlesungsbeginn in Hessen stellt sich für viele Studierende auch die Wohnungsfrage. Laut einer Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) zahlen Studierende in dem Bundesland im Schnitt 508 Euro für ein WG-Zimmer – und damit rund ein Drittel mehr als noch vor zehn Jahren.

„In westdeutschen Großstädten zu studieren, ist ein Luxusgut“, sagt Timo Wenninger, Referent für Wohnraum im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Goethe-Universität Frankfurt. Durch die hohen Mieten finde bereits bei der Wohnungssuche eine soziale Auslese statt. 

Doppelbelastung durch Job und Studium

Weil Mieten zu hoch und bezahlbarer Wohnraum knapp ist, würden viele Studierende aus Kostengründen bei den Eltern wohnen bleiben und lange Fahrtzeiten auf sich nehmen, berichtet Jannis Klare vom AStA der Technischen Universität Darmstadt. Die meisten Studierenden kämen mit einem Nebenjob gerade so hin. Unter der Doppelbelastung leide jedoch oft die Qualität des Studiums. 

„Eine Wohnmöglichkeit am Studienort ist die Voraussetzung für einen optimalen Studienverlauf“, sagt Franziska Busch vom Studierendenwerk Marburg. Dass sich das viele Studenten und Studentinnen nicht mehr leisten können, bekomme besonders die Sozialberatung des Studierendenwerks zu spüren. Dort habe der Beratungsbedarf stark zugenommen.