Aufstellung der SPD: Schwesig für Wiederwahl Klingbeils als SPD-Chef

Die SPD hat bei der Bundestagswahl ein Desaster erlebt. Trotzdem gilt der Parteichef als neuer starker Mann. Immer mehr Stimmen sprechen sich für seinen Verbleib an der Spitze aus.
Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig hat sich für eine weitere Amtszeit von SPD-Chef Lars Klingbeil ausgesprochen. „Ich wünsche mir, dass Lars Klingbeil Parteivorsitzender bleibt“, sagte die SPD-Politikerin dem Berliner „Tagesspiegel“. Klingbeil habe die Unterstützung der Ministerpräsidenten, die SPD in Regierung, Fraktion und Partei neu aufzustellen.
Zuvor hatte sich bereits der rheinland-pfälzische Regierungschef Alexander Schweitzer (SPD) für einen Verbleib Klingbeils an der Parteispitze ausgesprochen. Er plädierte gleichwohl für Veränderungen in der Führungsmannschaft: Er hoffe, dass es „einige neue Identifikationsfiguren“ geben werde, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Klingbeil wird auch als Finanzminister in einem Kabinett von Friedrich Merz (CDU) gehandelt. Die SPD-Spitze soll auf einem Bundesparteitag Ende Juni in Berlin neu gewählt werden – ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant. Klingbeil ist seit 2021 Parteichef neben Saskia Esken, die den Co-Vorsitz seit 2019 innehat, und inzwischen auch Fraktionschef im Bundestag.
Vor allem Eskens künftige Rolle sorgt derzeit für heftige Debatten in der SPD. Aus dem Kreis der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten erhielt sie bisher keine Rückendeckung, Kritik an ihrer Person kommt auch aus ihrem eigenen Landesverband Baden-Württemberg.
Schweitzer, Schwesig und Rehlinger haben bereits abgewunken
Schwesig, Schweitzer und die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger – ebenfalls SPD – haben bereits erklärt, dass sie für den SPD-Vorsitz nicht zur Verfügung stehen. Die ehemalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas hält sich eine Kandidatur noch offen.
Die SPD hat bei der Bundestagswahl mit 16,4 Prozent ein Desaster erlebt. Die Partei lässt derzeit ihre Mitglieder über den schwarz-roten Koalitionsvertrag abstimmen. Am 29. April läuft die Frist aus, am 30. April soll das Ergebnis bekanntgegeben werden. Danach will die SPD laut Klingbeil die Liste ihrer Kabinettsmitglieder vorlegen.