Haushaltsberatungen: Studentenprotest gegen Kürzungen bei Medizin-Hochschule

In Brandenburg werden Ärzte gesucht. Bis die neue Medizinische Uni Lausitz soweit ist, dauert es noch. Die Medizinische Hochschule Brandenburg bildet Ärzte aus – dort soll aber gekürzt werden.

Angesichts von Protesten gegen geplante Kürzungen bei der Medizinischen Hochschule Brandenburg hat die SPD-Landtagsfraktion eine mögliche Rücknahme in Aussicht gestellt. „Wir werden darüber in dieser Woche vertieft beraten, auch gemeinsam mit dem Koalitionspartner“, sagte Fraktionschef Björn Lüttmann bei einer Demonstration des Allgemeinen Studentenausschusses (AStA) vor dem Landtag. „Ich bin ganz zuversichtlich, dass wir möglicherweise in der nächsten Woche eine Lösung verkünden können.“

Die SPD/BSW-Landesregierung plant eine Kürzung von 1,6 Millionen Euro pro Jahr, 5 Millionen Euro soll die Hochschule weiter erhalten. Die MHB ist eine überwiegend nicht-staatlich finanzierte Universität in kommunaler und frei gemeinnütziger Trägerschaft. Im vergangenen Jahr wurde in Cottbus eine staatliche Medizin-Universität gegründet. Bis dort Mediziner fertig werden, dauert es aber noch mehrere Jahre.

Studenten warnen vor weniger Ärzten

Der AStA warnte vor negativen Folgen einer Kürzung. „Die MHB ist im bundesweit ärztlich am schlechtesten versorgten Bundesland Brandenburg heute und in den nächsten zehn Jahren die wichtigste Ausbildungsstätte für so dringend benötigte Ärztinnen und Ärzte“, erklärte er. 

Wissenschaftsstaatssekretär Tobias Dünow warb für Verständnis: „Das ist keine Kürzung, sondern das ist das Auslaufen einer befristeten Finanzierung“, sagte er im Wissenschaftsausschuss des Landtags. Bisher habe es 1,6 Millionen Euro für dauerhafte Förderung und 5 Millionen Euro für die Zeit der Akkreditierung durch den Wissenschaftsrat gegeben. Obwohl die Akkreditierung vollzogen sei, solle die Hochschule dauerhaft 5 Millionen Euro erhalten. Damit würden aber unter dem Strich 1,6 Millionen wegfallen.