Rechtsextremismus: 19-Jähriger wegen geplantem Anschlag auf Synagoge festgenommen

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen jungen Mann. Er soll sich auf einen rechtsextremistisch motivierten Anschlag vorbereitet haben. Sein Ziel: die Synagoge in Halle.
Wegen eines geplanten rechtsextremistisch motivierten Anschlags auf die Synagoge in Halle an der Saale ist ein 19-Jähriger in der Schweiz festgenommen worden. Er soll zwischen Juli vergangenen Jahres und Februar dieses Jahres seine Anschlagspläne wiederholt in einer Telegram-Chatgruppe angekündigt und sich eine Langwaffe beschafft haben, wie die Staatsanwaltschaft Halle am Dienstag mitteilte.
Gegen den Tatverdächtigen, der inzwischen nach Deutschland ausgeliefert wurde, wird wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat und unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe ermittelt.
Ein konkreter Zeitpunkt für die Durchführung der Tat stand der Staatsanwaltschaft zufolge nach derzeitigem Ermittlungsstand nicht fest. Der Beschuldigte selbst bestreitet demnach, die Anschlagspläne ernsthaft verfolgt zu haben.
Der 19-Jährige, der zur Tatzeit in der Schweiz gelebt und zuvor in Halle an der Saale gewohnt hatte, wurde am 14. Februar von den Schweizer Behörden festgenommen. Bei seiner Festnahme wurde neben elektronischen Kommunikationsmitteln auch eine funktionsfähige Langwaffe beschlagnahmt.
Am Dienstag vergangener Woche wurde der Beschuldigte nach Deutschland überstellt, wo ihm dann der Haftbefehl verkündet wurde.
Synagoge in Halle 2019 Anschlagsziel
Die Synagoge in Halle war schon einmal ein Anschlagsziel. Am 9. Oktober 2019 hatte ein Rechtsextremist aus Sachsen-Anhalt versucht, diese zu stürmen, als dort die Feierlichkeiten zum höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur stattfanden. Als er an der gesicherten Tür der Synagoge scheiterte, erschoss er eine 40 Jahre alte Passantin auf der Straße und stürmte einen Imbiss in der Nähe, wo er einen 20-jährigen Mann tötete.
Auf der Flucht vor der Polizei verletzte er weitere Menschen, bevor er schließlich gestoppt werden konnte. Der Attentäter wurde später zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
Mehr in Kürze bei stern.de.